Neben den Ereignissen in Japan und Libyen beschäftigte die Händler vor allem die Milliardenübernahme im Telekomsektor: die Deutsche Telekom-Tochter T-Mobile USA geht an die Nummer zwei am US Markt, AT&T.

Nach einer möglicherweise etwas übertriebenen Kursreaktion in der Vorwoche sei der Markt zunächst zur Ruhe gekommen, fassten Marktteilnehmer zusammen. Der mittlerweile international und auf militärischer Ebene ausgetragene Konflikt in Libyen sei jedoch weiterhin ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor.

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Weit gefächerte Erholung

Der SMI der 20 grössten Standardwerte rückte am Montag um 2,06 Prozent auf 6223,91 Punkte vor. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,92 Prozent auf 993,47 und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 2,01 Prozent auf 5659,92 Zähler.

Die in der vergangenen Woche stark abgestraften Papiere der Luxusgüterkonzerne Richemont (+3,2 Prozent) und Swatch (+3,3 Prozent) erholten sich markant und profitieren von starken Zahlen von Tiffany. Von den Aussagen der US-Juwelierkette könnten beruhigende Rückschlüsse auf andere Unternehmen gezogen werden, sagten Händler.

Im Aufwind befanden sich auch andere zyklische Werte wie SGS (+4,3 Prozent), Logitech (+3,6 Prozent) und Kühne+Nagel (+3,4 Prozent). Letztere Papiere profitierten dabei von einem Artikel in der "FTD" mit Aussagen des VR-Delegierten Karl Gernandt. Das Logistikunternehmen will offenbar einen weit reichenden Konzernumbau starten, wie dieser gegenüber dem Blatt ausführte. SGS wiederum wurden von der Bank Vontobel auf "Buy" hochgestuft.

Swiss Re (+1,7 Prozent) erholten sich ebenfalls deutlich. Die vom Rückversicherer vor Steuern auf 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzte Schadenbelastung für die Erdbebenkatastrophe in Japan lag am unteren Ende der von Analysten erwarteten Bandbreite. Händler sehen Raum für weitere Avancen, zumal das Papier nach der Erdbebenkatastrophe innert weniger Tage um über 15 Prozent eingebrochen war. Andere Finanzwerte wie Credit Suisse (+2,0 Prozent), UBS (+2,9 Prozent) und ZFS (+2,6 Prozent) zeigten sich mit Nachholbedarf gleichfalls deutlich fester.

Sonova verliert

Einziger Verlierer bei den Blue Chips waren Sonova (-3,4 Prozent). Die mit der Gewinnwarnung in der Vorwoche erlittenen massiven Verluste wurden damit noch einmal ausgebaut. Die Verdachtsmomente um mögliche Insider-Geschäfte wurden in der Wochenendpresse weiter diskutiert, was das Sentiment für das Papier erneut belaste, sagten Händler.

Im breiten Markt legten Meyer Burger (+12,4 Prozent) nach Zahlen kräftig zu. Das für die Solarindustrie tätige Unternehmen hat die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Metall Zug (-2,0 Prozent) entwickelten sich dagegen um einiges schwächer als der Gesamtmarkt, ebenfalls nach Jahreszahlen.

Sehr stark zeigen sich daneben einige weitere Industrietitel wie Infranor (+11,1%), Micronas (+8,6 Prozent), Schulthess (+7,4 Prozent), IPS Packaging (+7,1 Prozent) sowie OC Oerlikon und Rieter (+7,6 Prozent).

Feintool stagnierten dagegen bei 350 CHF, nachdem das Unternehmen den Nietmaschinenhersteller Baltec zu 100% an eine Schweizer Investorengruppe, bestehend aus Walter Gränicher, Alid Finanz AG und KMU Capital AG, verkauft hat.

(laf/awp)