Fünf Prozent Dividende, profitable Geschäfte mit 8er-KGV und dann auch noch ein Discount zum Buchwert von 50 Prozent? Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Auch wenn die meisten Anleger nach dem langandauernden Kursaufschwung an den Börsen das kaum glauben mögen: Es gibt immer noch Titel, die extrem tief bewertet sind. Beispiel Deufol SE.

Der Spezialist für Logistik und Verpackungen fokussiert sich derzeit auf das Geschäft mit Verpackungen von Industriegütern und baut dafür den Konsumgütersektor ab. So stieg der Anteil des Industriegüterbereichs am Umsatz im vergangenen Jahr von 56,3 auf 71,8 Prozent.

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Umsätze fallen, Margen steigen

Die Neuausrichtung ist im Moment aber mit rückläufigen Umsätzen verbunden. So fielen die Erlöse des Konzerns aus Hofheim in Hessen im vergangenen Jahr um 15,6 Prozent auf 287,7 Millionen Euro. Doch die Konzentration auf den Sektor der Industriegüter bringt dafür steigende Margen und so verbuchte Deufol in 2017 einen Anstieg der Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern von 2,8 auf 3,4 Prozent. Das operative Ergebnis blieb damit trotz des Umsatzrückgangs stabil.

Wegen eines verbesserten Finanzergebnisses kletterte der Gewinn dennoch von 0,118 auf 0,121 Euro je Aktie. In diesem Jahr sind weitere Steigerungen zu erwarten. Zwar rechnet Deufol in 2018 nur mit stagnierenden Umsätzen, aber die weiter vorangetriebene Konzentration auf Industriegüterverpackungen soll noch höhere Margen bringen. Und im nächsten Jahr soll es dann auch beim Umsatz wieder nach oben gehen. Ein Gewinn von 0,15 Euro je Aktie könnte drin sein.

Aufnahme der Dividendenzahlung als Zeichen von Stärke

Mit einem 8er-KGV wäre Deufol dann nicht nur sehr günstig bewertet, sondern es gibt auch hohe Dividenden. Für 2017 wurde nämlich völlig überraschend die Zahlung der Dividende aufgenommen. Und die fiel mit 0,06 Euro je Aktie – Rendite 4,8 Prozent – sogar recht üppig aus. Anleger wissen: Die Aufnahme der Dividendenzahlungen ist ein Zeichen der Stärke und Zuversicht in einem Unternehmen und die Ausschüttung dürfte damit auch in Zukunft fliessen.

Damit aber immer noch nicht genug. Deufol verfügt über eine solide Bilanz. Die Eigenkapitalquote ist mit 48,7 Prozent überdurchschnittlich hoch und obendrein notiert der Titel sogar noch 50 Prozent unter dem Buchwert von 2,51 Euro. Günstiger geht fast nicht mehr! Einziger Wermutstropfen: Die Aktie wird lediglich an der Regionalbörse in Hamburg gehandelt und ist damit relativ markteng. Anleger steigen deshalb nur mit Limit ein.

Deufol SE

ISIN: DE 000 A1R 1EE 6

Gewinn je Aktie 2019e: 0,15 €

KGV 2019e: 8,3

Dividende/Rendite 2018e: 0,06 €/4,8%

EK je Aktie: 2,51 €

EK-Quote: 48,7%

KBV: 0,5 

Kurs/Ziel/Stopp: 1,24/1,80/0,85 €

* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots 1 Jahr: +18,7 Prozent (DAX: +5,6 Prozent), 3 Jahre: +51,8 Prozent (DAX: +14,9 Prozent). Seit Start im April 2010 steht ein Zuwachs von +374,2 Prozent (Dax: +96,9 Prozent)