JPMorgan-Chase-Chef Jamie Dimon ist für starke Auftritte bekannt. Zuletzt sorgte ein Sonderangebot in der Finanzbranche für Aufregung. Seine 61 Millionen US-amerikanische Kunden können ab sofort gratis an den Börsen handeln. Bei einem bestimmten Kontostand sind 100 Trades pro Jahr inbegriffen.

Dimon macht diesen Schritt im Kampf um Marktanteile. Broker wie Robinhood Financial, ETrade und Charles Schwab machen ihm seit Jahren das Leben schwer. «Solche Deep-Discount-Angebote sind nicht neu. Neu ist, dass ein Bankhaus dahintersteckt», sagt Swissquote-Chef Marc Bürki.

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Für ihn ist es ein defensiver Schritt: «JPMorgan Chase versucht weniger, Kunden zu gewinnen, sondern keine an die Konkurrenz zu verlieren.» Auswirkungen auf die Schweiz sieht Bürki nicht. Das Preisniveau bleibe auf dem aktuellen, im Vergleich höheren Niveau.

Marc Bürki

Marc Bürki: Der Swissquote-Chef fürchtet keinen Preiskrieg in der Schweiz.

Quelle: Keystone

In der Schweiz gibt man sich gelassen

Solche Discount-Angebote seien hierzulande fast unmöglich. Das liege an der Grösse des Marktes. Ein kleiner Markt bedeute für Aktienbroker hohe Fixkosten. Schweizer Kunden investieren an einer Vielzahl von Auslandsmärkten, und das mit den verschiedensten Produkten. «Die Produktvielfalt macht es teuer. Solche Experimente wie das von Dimon sind hier schwierig bis unmöglich», sagt Bürki.

Auch die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse bleiben cool. Bei der CS beobachtet man den Markt, reagiert aber auf solche Vorstösse nicht. Beratung sei in den Kundenbeziehungen der entscheidende Teil. Bei der UBS ist eine Einführung eines breitflächigen, gebührenfreien «Execution only»-Angebots nicht geplant.

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Erich Gerbl
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