Das fällt auf: Kursgewinne in Mittel- und Südamerika wohin man blickt. Seit Anfang 2016 hat sich der Bovespa – der brasilianische Leitindex der Börse Sao Paulo – fast verdoppelt. Der Aktienmarkt in Mexiko mit dem Index IPC bringt in den 20 Monaten ein Plus von 25 Prozent. Die Börse in Buenos Aires mit dem Merval ist in dem Zeitraum regelrecht explodiert und beschert Anlegern einen Gewinn von 150 Prozent. Oder der IPSA an der Börse in Santiago de Chile. Der konnte seit Januar 2016 auch schon um 40 Prozent zulegen.

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Legt man die Börsen zwischen Mexiko und Feuerland zusammen, ergibt sich etwa in den Schwellenland-Indizes FTSE All Emerging Latin Amercia oder MSCI Emerging Markets Latin America in dem Zeitraum ein Anstieg jeweils um etwa 75 Prozent. Aktien aus Lateinamerika zählen damit in den letzten ein bis zwei Jahren zu den absoluten Top-Performern weltweit.

Parallele Entwicklungen

Auf den ersten Blick scheint das widersprüchlich. Denn in weiten Teilen der Region gibt es politische Unsicherheiten und Krisen. In Chile Streiks und wirtschaftsfeindliche Reformen, in Brasilien Korruptionsskandal im Parlament und hohe Arbeitslosigkeit und in Mexiko Unsicherheiten über das Freihandelsabkommen Nafta mit USA und Kanada sowie hohe Kriminalität. Immerhin warnen Botschaften und Behörden Touristen vor Besuchen in einer Reihe von Bundesstaaten des Landes.

Der Aufschwung an den Börsen Lateinamerikas könnte auch einen anderen Hintergrund haben. Betrachtet man nämlich die Entwicklung der entsprechenden Indizes von FTSE und MSCI mit dem Kursverlauf der grossen Minen- und Bergbaugesellschaften rund um den Globus zeigt sich ein ziemlicher Gleichlauf. Der MSCI Metals and Mining beispielsweise drehte Anfang 2016 ebenfalls nach oben und bringt seither ein Plus von rund drei Viertel. In den vier Jahren davor rutschte der Index dagegen fast deckungsgleich mit den lateinamerikanischen Börsen nach unten ab.

Wenig Gemeinsames

Der Kursanstieg von Minen immerhin ist leicht erklärt. Rohstoffe sind wieder gefragt und die Preise insbesondere für Industriemetalle – aber auch von Gold – zeigen seit Monaten steil nach oben. Kupfer kletterte in den letzten zwei Monaten um rund 20 Prozent, Zink legte fast 30 Prozent zu und den Nickel-Preis zog es sogar um ein Drittel nach oben. Und Gold ist so teuer, wie zuletzt vor einem Jahr und könnte möglicherweise sogar über den Widerstand um 1370 Dollar je Unze nach oben ausbrechen.

Erstaunlich allerdings: Die Minen- und Bergbau-Indizes und Lateinamerikas Börsen enthalten vergleichsweise wenige gemeinsame Titel. Zwar sind in beiden Kursbarometern jeweils grosse Namen wie Petrobras oder Vale zu finden. Aber die Überschneidung des Bergbau- und Rohstoffsektors mit den Lateinamerika-Indizes liegt nur bei etwa 20 Prozent.

Weitere Kursgewinne bei den Metallen

Zudem: Im MSCI Metals and Mining stammen neun der zehn gewichtigsten Indexmitglieder aus Ländern ausserhalb der Lateinamerika-Region. Lediglich Eisenerz-Spezialist Vale aus Rio de Janeiro ist da drin. So oder so: Der Aufschwung der Minen- und Rohstoffaktien dürfte weitergehen. Die weltweite Konjunktur kommt zunehmend in Fahrt und damit die Nachfrage vor allem nach Metallen. Die Preise für Kupfer & Co dürften weiter steigen.

Wer von einem weiteren Gleichschritt der Börsen Lateinamerikas mit den Minenkursen ausgeht, der setzt beispielsweise auf Zertifikate auf den IPC (ISIN: DE000GS0J2K9, Laufzeit endlos, Bezugsverhältnis 100:1) oder Bovespa (ISIN: DE000DB1CC75, Laufzeit endlos, Bezugsverhältnis 100:1). Oder mittels ETF gleich auf die gesamte Region Lateinamerika (ISIN: IE00B27YCK28) und alternativ auf ein ETF auf Metall- und Minengesellschaften (ISIN: US46434G8481).

Bei Kupfer und Zink winken Chancen

Wer übrigens auf weitere Kurssteigerungen von einzelnen Rohstoffen spekulieren will, der sollte den Kupfer oder Zink ins Visier nehmen. Kupfer notiert an der wichtigen psychologischen Marke und am Widerstand von 7000 Dollar je Tonne. Fällt die Hürde, könnte das Metall möglicherweise ganz schnell in Richtung 7500 Dollar stürmen. Ein Call (ISIN: NL0009032119, Laufzeit endlos, Knock-out 3670,6 Dollar, Basis 3340,7501 Dollar) verspricht dann trotz eines sehr moderaten 2er-Hebels immer noch überproportionale Gewinne.

Zink dagegen hat erst vor wenigen Tagen mit der 3000-Dollar-Schwelle eine wichtige Hürde auf dem Weg nach oben genommen. Zuletzt notierte das Metall vor zehn Jahren auf diesem Level. Auch hier können Anleger bei weiteren Kurssteigerungen mit einem Call (ISIN: DE000AA8QZQ9, Laufzeit endlos, Knock-out 1547,0 Dollar, Basis 1347,4857 Dollar, Hebel 1,8) überproportional verdienen.