Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed steigt der Goldpreis. Die anhaltend expansive Geldpolitik der Notenbanken weltweit schaffe «glänzende Aussichten für Gold», sagte ein Rohstoffexperte der Agentur Bloomberg. «Je länger sich die Fed zurückhalt, desto besser ist dies für das Edelmetall», erkärte ein anderer Analyst. In London stieg der Preis am Donnerstagvormittag um 0,6 Prozent auf 1269,84 Dollar pro Feinunze.

Doch Neuigkeiten aus Indien könnten den Anlegern die Freude verderben: Das Land ist der weltweit zweitgrösste Abnehmer des Rohstoffs – und momentan ist der lokale Markt eingefroren. Denn seit Anfang März streiken die Juweliere. Sie protestieren damit gegen eine neue Verkaufssteuer von 1 Prozent, welche die Regierung beschlossen hat.

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Der Goldbarren-Verkauf wird eingestellt

Jetzt liegt ein Entscheid vor, welche Goldanleger noch mehr beunruhigen dürfe: Laut der «Hindustan Times» haben die indischen Juweliere beschlossen, keine Goldbarren mehr zu verkaufen. Sie wollen damit die Regierung in ihrem Kampf gegen Schwarzgeld unterstützen.

Die hundert Gramm schweren Barren werden oft benutzt, um Geld aus dubiosen Quellen zu horten. «Wir haben beschlossen, die Regierung in ihrem Engagement gegen Schwarzgeld zu unterstützen. Der Entscheid, den Verkauf von Barren zu stoppen, hat nichts mit dem Streik zu tun. Wir werden ihn fortsetzen», sagte der Präsident des Juwelier-Verbands GJF der «Hindustan Times».

«Bedrohung für den Goldmarkt»

900 Tonnen Gold importiert Indien laut der Finanznachrichtenseite OilPrice.com jährlich – und zwischen 250 und 300 Tonnen davon werden in Form von Barren eingeführt. Somit könnte die Nachfrage um bis zu 300 Tonnnen sinken. Letztes Jahr machte dies gut 7 Prozent der globalen Nachfrage nach dem glitzernden Rohstoff aus gemäss OilPrice.com.

Das Portal nennt die jüngste Entwicklung in Indien «einer der grössten Bedrohungen für den Goldmarkt der letzten Jahre».

(mbü)