Das war eine Überraschung und die Aktie machte innert weniger Tage einen Sprung um mehr als zehn Prozent: Die Bekanntgabe einer Sonderdividende von 4 Franken zusätzlich zur regulären Ausschüttung von 3,50 Franken zog den Kurs von Swiss Re im Februar 2013 schlagartig steil nach oben. Eine Rendite von rund zehn Prozent ist ohnehin schon ein gutes Argument für den Kauf einer Aktie. Aber zur hohen Rendite kommt doch noch mehr.

Denn Dividenden sind ein Zeichen von Stärke. Unternehmen mit hohen Ausschüttungen signalisieren ihren Aktionären: Bei uns laufen die Geschäfte rund, wir blicken zuversichtlich in die Zukunft und müssen nicht mehr allzu viel Geld als Sicherheitspolster für schlechte Zeiten zurücklegen. Zudem bekommen Anleger in der Regel bei solchen Firmen nachhaltig hohe Zahlungen, welche über ein seit langem bewährtes Geschäftsmodell verfügen und ihre Gewinne nicht mehr überwiegend in das Wachstum oder die Entwicklung neuer Produkte stecken müssen. Das ist auch der Grund, warum Firmen der ausgereiften Old Economy eher zu den Top-Dividendenwerten zählen, als wachstumsstarke Tech-Titel.

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Anhebung der Dividende – ein klares Kaufsignal

Für Anleger ist deshalb die Aufnahme von (relativ hohen) Dividendenzahlungen oder aber die deutliche Anhebung der Dividende – siehe Swiss Re – ein klares Kaufsignal. Nach so einer Dividendenbekanntgabe legen die Kurse der jeweiligen Unternehmen dann oft sogar mittel- bis langfristig zu. Aber auch schon kurzfristig sind meist Steigerungen bis zur Generalversammlung mit folgender Ausschüttung zu beobachten.

Für Börsianer ist es dann besonders lukrativ, schon vergleichsweise früh mit an Bord zu sein – oder noch besser: schon vor der Bekanntgabe der Dividende. Also gut zu wissen, welche Firmen in den nächsten Jahren ihre Zahlungen – am besten bereits von einem vergleichsweise hohen Niveau aus – noch weiter nach oben schrauben werden.

Daimler – da sind schon bald mehr als fünf Prozent Dividende drin

Unter den Mitgliedern im EuroStoxx 50 erwarten die Analysten von BNP Paribas in den nächsten Jahren bei Volkswagen wahre Dividendenschübe. Der Autobauer hatte seine Zahlungen infolge Dieselskandal und Gewinneinbruch für 2015 und 2016 zwar massiv reduziert, aber bis 2019 ist mit einer Anhebung wieder auf das Vorkrisen-Niveau zu rechnen. Ausgehender von einer Dividendenrendite für 2016 von lediglich 1,3 Prozent könnten in zwei Jahren wieder rund vier Prozent Rendite fliessen. Volkswagen würde damit auch wieder für reine Dividendeninvestoren interessant werden, der Kurs könnte mittelfristig weiter steigen.

Aus Dividendensicht viel spannender ist aber ein anderer Autobauer aus Deutschland: Daimler. Beim Premiumhersteller aus Stuttgart gab es in den letzten Jahren nämlich keinen Dividendeneinbruch, die Rendite des DAX-Konzerns liegt bereits für 2017 bei geschätzten 4,7 Prozent. Und für die nächsten zwei Jahre erwarten die Experten von BNP Paribas weitere Steigerungen der Zahlung um rund zehn Prozent. Mehr als fünf Prozent sind dort also drin.

Höhere Zahlungen bei den Banken

Schönes Dividendenwachstum ist auch bei Unilever zu erwarten. Für die Jahre 2017 bis 2019 gehen die BNP-Analysten von einem Anstieg der Zahlung jeweils von rund zehn Prozent im Jahr aus. Die  Dividendenrendite würde dadurch von aktuell 2,6 auf 3,5 Prozent zulegen. Das bedeutet: Um die Dividendenrendite konstant bei 2,6 Prozent zu halten, müsste die Aktie in den nächsten zwei bis drei Jahren entsprechend um rund ein Drittel steigen.

Deutlich höhere Renditen sind aber im Bankensektor drin. Bei Banco Santander gibt es jetzt schon 3,8 Prozent und die Zahlung soll laut Einschätzung der Analysten in den nächsten zwei Jahren moderat auf 4,2 Prozent zulegen. Noch um einiges mehr gibt es bei BNP Paribas. Das Geldhaus aus Paris kommt laut Konsens der Analysten auf eine Dividendenanhebung für 2017 von rund zehn Prozent und die Rendite soll dann bei 4,8 Prozent liegen – mit weiter steigender Tendenz in den nächsten Jahren.

Intesa – Top-Dividendenwert mit Chartphantasie

Ein wirklicher Dividendenknaller ist allerdings schon jetzt Intesa Sanpaolo. Das Finanzhaus aus Turin verwöhnte seine Anleger bereits für 2016 mit einer Dividendenrendite von 6,5 Prozent und die Zahlung soll in den nächsten zwei Jahren sogar auf 7,6 Prozent klettern. Die Bekanntgabe der 2017er-Geschäftsergebnisse und Dividende dürfte den Titel Anfang 2018 weiter nach oben treiben.

Immerhin gibt es bei Intesa auch kurzfristige Chartphantasie. Die Aktie des EuroStoxx 50-Mitglieds notiert nämlich an der unteren Begrenzungslinie ihres Aufwärtstrends. Von dort konnte der Titel in den letzten 18 Monaten bereits mehrmals nach oben abprallen und dann ganz schnell zehn bis 20 Prozent zulegen.

Telekommunikation – da gibt es nachhaltig hohe Dividenden

Schönes Dividendenpotential und das von einem bereits hohen Niveau aus sehen die Analysten von BNP Paribas auch bei den Telekoms. Gab es bei Deutsche Telekom und Orange bereits für 2016 Renditen von 4,0 und 4,3 Prozent, so soll die Zahlung bei den beiden Titeln für 2017 und bis 2019 weiter steigen. Orange könnte sogar in bereits zwei Jahren die Fünf-Prozent-Marke knacken. Bei beiden Werten sind sogar kurzfristig Kursgewinne drin. Denn die Aktien laufen jeweils nicht weit über der unteren Begrenzungslinie ihrer Trading-Range. Wie bereits mehrfach in den letzten drei Jahren könnte es da jederzeit zu schnellen Kurssteigerungen bis zu etwa 20 Prozent kommen.