Die US-Notenbank könnte nach Ansicht eines führenden Vertreters ihre Bond-Ankäufe zum Jahresende einstellen. «Wir könnten das Tempo unserer Wertpapier-Ankäufe etwas drosseln, vielleicht bereits in diesem Sommer. Wenn alles wie erhofft läuft, könnten wir das Kaufprogramm dann irgendwann später im Jahr beenden», sagte der Präsident der Fed von San Francisco, John Williams, laut einer vorbereiteten Rede in Portland. Der Arbeitsmarkt habe sich deutlich verbessert und erhole sich weiter, begründete er seine Einschätzung.

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An der US-Börse sorgten die Aussagen im späten Handel für Kursverluste. Die wichtigsten Indizes schlossen im Minus. Williams ist in diesem Jahr kein stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss, der über die Geldpolitik befindet. Wegen der anziehenden Konjunktur hatten bereits die beiden Fed-Mitglieder Charles Plosser und Richard Fisher gefordert, den Kauf von Staatsanleihen zu reduzieren. Ihr Kollege Eric Rosengren will die extrem lockere Geldpolitik dagegen fortsetzen.

Das Platzen der Immobilienblase 2007/08 hatte die USA in die schwerste Rezession seit Jahrzehnten gestürzt. Die Fed hat daraufhin die Zinsen nahe Null gesenkt und Hunderte Milliarden Dollar in die Wirtschaft gepumpt.

Die Zentralbank hatte erst zu Jahresbeginn beschlossen, monatlich Staatsanleihen und Immobilienpapiere im Wert von 85 Milliarden Dollar zu kaufen - und das solange, bis die Arbeitslosigkeit auf etwa 6,5 Prozent gesunken sei. Die Arbeitslosenquote ist im April mit 7,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende 2008 gefallen. Die US-Wirtschaft wuchs zu Jahresbeginn um 0,6 Prozent.

(tno/aho/reuters)