Fitch hat den Ausblick für die langfristige Beurteilung der belgischen Kreditwürdigkeit von "stabil" auf "negativ" herabgestuft, wie die Ratingagentur mitteilte. Gründe seien Sorgen über die Geschwindigkeit der strukturellen Reformen in den kommenden Jahren, hiess es. Die Bonität Belgiens werde allerdings weiterhin mit der Note "AA+" bewertet.
Trotz der andauernden politischen Streitereien zwischen den verschiedenen politischen Lagern in Belgien, habe sich die Finanzverwaltung des Landes bisher als leistungsfähig erwiesen. Dies entspreche dem nach wie vor hohen Bewertungsniveau des Landes, hiess es weiter von Fitch.
Indes hält das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Sorge vor einer Ausweitung der Schuldenkrise auf Italien für unbegründet. "Italien wird kein zweites Griechenland", sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner "Handelsblatt Online". "Die italienische Wirtschaft steht strukturell wesentlich besser da als die griechische Volkswirtschaft mit ihrem aufgeblähten Staatssektor und erheblichen Wettbewerbsproblemen."
Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am Wochenende den Ausblick für Italiens Kreditwürdigkeit auf "negativ" gesenkt, womit eine Herabstufung des Ratings droht.
"Der Warnschuss von S&P könnte daher sogar sein Gutes haben, verleiht er doch der eingeleiteten Konsolidierung der Staatsfinanzen Rückenwind", sagte der DIW-Ökonom und fügte hinzu: "Angesichts einer Schuldenstandsquote von knapp 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollte die italienische Regierung in diesem Bereich dringend Erfolge vorweisen."
Die Risikoaufschläge für zehnjährige italienische Staatsanleihen stiegen am Montag im Vergleich zur deutschen Bundesanleihe auf den höchsten Stand seit Januar.
(tno/sda/awp)