Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich auf eine Reihe von Massnahmen zur besseren Kontrolle der Finanzmärkte verständigt. Zudem haben sie sich offenbar auch auf einen Aktionsplan für weltweites Wachstum geeinigt.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Rande des G20-Gipfels, man habe sich unter anderem auf eine Reform des Finanzmarktes und einen freieren Welthandel verständigt. Weiter bestätigte Merkel, dass sich Italien künftig einem Monitoring-Prozess des Internationalen Währungsfonds (IWF) unterziehen werde.

Einem Entwurf für eine gemeinsame Erklärung zufolge, die zum Abschluss des G20-Gipfels im französischen Cannes veröffentlicht werden sollte, soll zudem der Bereich der sogenannten Schattenbanken künftig überwacht werden. Dabei handelt es sich um Institutionen, die - wie einige Hedgefonds - im Prinzip wie Banken handeln, aber nicht wie Banken beaufsichtigt werden.

Reform des Finanzstabilitätsrats

Vorerst soll der Finanzstabilitätsrat (FSB) bis Ende 2012 Methoden entwickeln, um diesen Bereich einkreisen zu können. So sollen riskante Spekulationsgeschäfte künftig besser kontrolliert werden können. Generell wollen die G-20 den FSB «reformieren» und dessen Möglichkeiten und Ressourcen stärken.

Der Finanzstabilitätsrat soll dem Entwurf zufolge mit einer «rechtlichen und einer grösseren finanziellen Unabhängigkeit» ausgestattet werden. Chef des FSB war bisher Mario Draghi, der in dieser Woche an die Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) wechselte. Den Nachfolger müssen die G-20-Länder benennen.

Der FSB wollte zum Abschluss des Gipfels auch eine Liste von 29 global systemrelevanten Banken veröffentlichen, die sich wegen ihrer Grösse und Bedeutung besser als andere gegen Pleitegefahren schützen müssen. Dazu sollen ihnen strengere Auflagen zur Eigenkapitalquote gemacht werden.

(rcv/kgh/sda)

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