Laut dem Europäischem Statistikamt Eurostat kamen die Griechen 2010 nur noch auf 89 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf der 27 EU-Staaten - 2009 waren es noch 94 Prozent gewesen. Dieser Rückgang beim relativen Lebensstandard sei der stärkste in der Staatengemeinschaft, meldeten die Statistiker jetzt in Luxemburg.
Die Schere in der EU öffnet sich. Auch in der Wirtschaftskrise verteidigten die Luxemburger ihren Platz als reichste EU-Bürger. Die Einwohner des Grossherzogtums sind im Schnitt fast dreimal so vermögend wie der europäische Normalbürger - ein Jahr zuvor lag der Abstand erst bei zweieinhalb Mal.
Das Schlusslicht heisst Bulgarien
Auf Platz zwei landeten die Niederlande, gefolgt von Dänemark, Irland und Österreich gleichauf. Am unteren Rand der Skala steht nach wie vor Bulgarien als ärmstes Land der EU. Dort haben die Menschen weniger als halb so viel Geld wie der EU-Durchschnittsbürger.
Eurostat untersucht das Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf in den 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie in anderen Ländern Europas. Die Statistiker nutzen den Kaufkraftstandard (KKS). Dabei kommt der Normalbürger auf genau 100 Prozent.
Luxemburg erreicht 283 Prozent, EU-Schlusslicht Bulgarien nur 43 Prozent. Deutschland liegt mit 119 Prozent unverändert über dem EU-Mittelwert und auf Platz sieben in der EU-Rangliste.
Viele Ausländer heben Luxemburg an die Spitze
Der Kaufkraftstandard ist eine Kunstwährung, welche die Unterschiede zwischen den nationalen Preisniveaus ausgleicht. Mit einem KKS kann man in allen Ländern die selbe Menge Waren und Dienstleistungen kaufen.
Das hohe Niveau des BIP pro Kopf in Luxemburg geht laut Eurostat zum Teil auf die vielen Ausländer zurück, die in Luxemburg arbeiten. Sie tragen zwar zur Wirtschaftsleistung bei, zählen aber nicht zur Wohnbevölkerung, auf deren Grundlage das BIP pro Kopf berechnet wird.
(tno/sda)