Damit verliert die «Grand Nation» ihre Topbonität «AAA». Damit aber nicht genug: Medienberichten zufolge soll die Ratingagentur weiteren EU-Staaten die Bonität herabstufen. Unter den betroffenen Staaten befinden sich offenbar Österreich und Italien. Demnach droht Italien laut der Nachrichtenagentur ««Bloomberg» die Herabstufung von «A» auf «BBB+». Treffen diese Medienberichte zu, dann würden die italienischen Anleihen inskünftig als spekulative Anlagen gelten.
Rettungsschirm in Gefahr
Derweil wird die Herabstufung von Frankreichs Bonität ernste Auswirkungen auf den EU-Rettungsschirm haben. Der derzeitige Euro-Rettungsschirm EFSF ist von den wirtschaftlich stärksten Euro-Staaten Frankreich und Deutschland abhängig. Diese beiden Staaten bürgen unter anderem für diesen Rettungsschirm mit ihrer Kreditwürdigkeit.
Bislang war das auch kein Problem, weil sich Frankreich und Deutschland dank dem Topranking auf dem Finanzmarkt schnell frisches Kapital beschaffen konnten. Mit diesen Geldern konnte Frankreich und Deutschland den notleidenden Staaten wie Italien, Spanien oder Irland mit Finanzspritzen unter die Arme greifen.
Ratings von A bis D
Damit könnte aber jetzt Schluss sein, denn mit der Herabstufung wird es für Frankreich deutlich schwerer, sich auf den Kapitalmärkten in Zukunf Geld zu beschaffen. Eine offizielle Bestätigung seitens der Ratingagentur steht derzeit noch aus. S&P hatte bereits letzten Dezember vor einer Herabstufung zahlreicher EU-Staaten gewarnt.
Im Wesentlichen gibt es drei grosse Ratingagenturen. Standard & Poors, Moody’s und Fitch. Diese bewerten die Kreditwürdigkeit von Unternehmen, Banken oder Staaten und sind damit äusserst einflussreiche, aber auch umstrittene Akteure auf dem Finanzmarkt. Die höchste Note ist «AAA», die schlechteste «D».
(tno/muv/awp/sda)