Spanien hat den Anlegern bei der letzten Auktion vor den Wahlen am Sonntag fast 7 Prozent Rendite bieten müssen. Damit nähert sich das Land der Marke, ab der sein Schuldendienst zu teuer wird.
Beim direkten Handel mit spanischen Staatsanleihen erreichte die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Papiere nach der jüngsten Versteigerung einen Rekordwert seit der Euro-Einführung bei 6,7 Prozent. Zum Vergleich: Die Rendite der zehnjährigen deutschen Anleihe lag zuletzt bei 1,78 Prozent. Die Nachfrage nach den zehnjährigen Titeln aus Spanien war zudem nicht mehr so stark wie bei der vorangegangenen Versteigerung im Oktober.
Umfassendes Sparprogramm angekündigt
Nach Griechenland und Italien dürfte am Sonntag auch Spaniens Regierung der Schuldenkrise zum Opfer fallen. Bei den Parlamentswahlen werden die oppositionellen Konservativen allen Umfragen zufolge einen deutlichen Sieg davontragen. Es wird erwartet, dass die Volkspartei PP von Spitzenkandidat Mariano Rajoy einen Vorsprung von 14 bis 18 Prozentpunkten vor den seit acht Jahren regierenden Sozialisten erzielt.
Der voraussichtliche künftige Ministerpräsident Spaniens, Mariano Rajoy, hat ein umfassendes Sparprogramm angekündigt. «Wir werden alle Bereiche des Staatshaushalts überprüfen, und es wird überall Kürzungen geben», sagte der Chef der konservativen Volkspartei (PP) der Zeitung «El País». Nur die Renten sollten von den Einsparungen ausgenommen werden. «Es wird weniger staatliche Bauvorhaben geben, zahlreiche regionale Behörden werden geschlossen werden», so Rajoy.
(tno/vst/sda/awp)