US-Notenbankchefin Janet Yellen hält den Zeitpunkt der Zinswende trotz jüngster Fortschritte am Arbeitsmarkt in der Schwebe. Es sei wohl angemessen, die Geldpolitik in diesem Jahr zu straffen, sagte Yellen am Freitag auf einer Veranstaltung in Cleveland.

Allerdings liess sie nicht durchblicken, ob sie einen Zinsschritt oder eher zwei Schritte für 2015 befürwortet. Viele Beobachter der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) rechnen für September oder zum Jahresende mit einer Anhebung.

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Arbeitsmarkt im Fokus

Yellen verwies zugleich darauf, dass der jüngste Rückgang der Arbeitslosenquote womöglich nicht die ganze Wahrheit über die Lage am Jobmarkt offenbare. «Viele Personen suchen keine Arbeit, da es in ihren Augen an guten Jobmöglichkeiten mangelt. Ich denke, eine stärkere Wirtschaft könnte manche von ihnen wieder in den Arbeitsmarkt bringen.»

Die Notenbank werde weiter sehr genau darauf achten, ob sich die Bedingungen am Arbeitsmarkt weiter verbesserten. Sie rechnet für den weiteren Jahresverlauf mit moderatem Wirtschaftswachstum. Doch der noch immer nicht rund laufende Immobilienmarkt und auch die Griechenland-Krise könnten belastend wirken, mahnte Yellen.

Uneinigkeit beim Fed

Auch die Führungsspitze der Fed ist derzeit uneins über den geeigneten Zeitpunkt für die Zinswende, wie aus den Protokollen der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses hervorgeht.

Einige Mitglieder halten angesichts der nahenden Vollbeschäftigung die Zeit für eine geldpolitische Straffung für bald gekommen, andere verweisen auf die Gefahren für die US-Wirtschaft - etwa durch die Griechenland-Krise oder das Börsenbeben in China. Der Leitzins liegt seit dem Höhepunkt der Welt-Finanzkrise Ende 2008 auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent.

(sda/ise)