Die US-Notenbank (Fed) dürfte nach Worten von Fed-Chefin Janet Yellen noch in diesem Jahr mit ihren Zinserhöhungen beginnen. Davon gehe sie wie die meisten ihrer Kollegen im für die Zinspolitik zuständigen Fed-Gremium (FOMC) weiterhin aus, sagte Yellen in einer Rede an der Universität von Massachusetts in Amherst. Voraussetzung sei allerdings, dass die Inflation stabil bleibe und die heimische Wirtschaft stark genug sei, um die Beschäftigung anzukurbeln.

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Die allgemeinen konjunkturellen Aussichten nannte sie «solide». Die jüngsten Entwicklungen der Weltwirtschaft und an den Finanzmärkten würden die Politik der Fed wohl nicht massgeblich bestimmen, ergänzte Yellen. Die US-Währungshüter hatten vergangene Woche auf die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren aus Sorge vor einem Abflauen der Weltwirtschaft verzichtet.

Rede abgebrochen

Für Aufregung sorgte Yellen bei dem Auftritt, weil sie nach einem Anfall von Unwohlsein ihre Rede kurz vor Schluss abbrach. Die 69-Jährige hustete, machte eine längere Pause, setzte erneut an und sagte dann zu ihrem Publikum in dem voll besetzten Hörsaal: «Lassen Sie mich hier aufhören.»

Ein Fed-Sprecher äusserte später: «Präsidentin Yellen fühlte sich dehydriert am Ende einer langen Rede unter heller Beleuchtung.» Sie sei als Vorsichtsmassnahme von den Notfallmedizinern der Universität untersucht worden und habe dort anschliessend ihr Abendprogramm fortgesetzt. Gesundheitliche Probleme der Fed-Chefin sind bislang öffentlich nicht bekannt.

(reuters/ise/chb)