Brillenmanufaktur von Michael Stoffels
Preziosen für den Durchblick
Schon als Lehrling bastelte Michael Stoffels mit Laubsäge und Feile eigene Brillen. Heute ist der ehemalige Pionier eine der wichtigsten Adressen für Menschen, die sich als Brille ein Unikat auf die Nase setzen wollen. Eine kurze Zeit lang hatte der 1952 geborene Augenoptiker in China produziert. Das müsse doch auch in der Schweiz möglich sein, schwor er sich indes und kam 2005 zurück nach Zürich. Dank Disziplin und modernen Fertigungsmethoden, unter anderem dem Einsatz einer CNC-Maschine, schafft es Stoffels, Brillen ab 650 Franken anzubieten – made in Zürich. Hornbrillen gibt es ab 1600 Franken, es sind aber auch Preziosen mit Preisen bis zu 30 000 Franken zu haben, etwa aus Schildpatt aus alten Beständen.
 
Storchen Optik, Storchengasse 17, 8001 Zürich; www.storchenoptik.ch
Beseeltes für harte Jungs
Im ersten Jahr kamen die Kunden aus der Schweiz, im zweiten Jahr aus Europa, im dritten Jahr aus der ganzen Welt. Die vor vier Jahren von Daniel Weidmann und zwei Kollegen gegründete Motorradschmiede VTR Customs ist rasch vom Geheimtipp zur ersten Adresse für Freunde individuell hergerichteter Motorräder mutiert. Vorab BMW-Maschinen, neue und gerne auch ältere, bauen die Mechaniker in Schmerikon stilsicher um, dengeln Bleche und Alu-Teile selber. Spezialität sind auch besondere, von Hand gefertigte Schriften und aussergewöhnliche Tacholösungen. Hier lässt sich Daniel Weidmann, passionierter Uhrensammler, gerne von alten Zeitmessern inspirieren. Motto der Werkstatt: «Wir bauen Motorräder mit Seele, Herz und viel Liebe zum Detail.»
 
VTR Customs, St. Gallerstrasse 77, 8716 Schmerikon; www.vtr-customs.com
VTR Customs Motorräder
Stefania Samadelli in Paradis des innocents
Schnittiges für die Ewigkeit
Wenn Stefania Samadelli ein Kleidungsstück entwirft, hat sie nicht einen bestimmten Frauentyp im Kopf, sondern eine Philosophie: «Ich will Kleider schaffen, die etwas Selbstverständliches haben», sagt die Designerin, «die meine Kundinnen kleiden, nicht verkleiden.» Daraus entstanden ist ihre Formensprache – der rote Faden in den jährlich zwei Kollektionen ihres Labels Paradis des Innocents.
Ihr Geschäft im Herzen von Zürich ist Laden, Lager, Atelier, Werkstatt und Archiv in einem. Apropos: Jeden Schnitt, den die Zürcher Designerin in den 25 Jahren ihres Schaffens umgesetzt hat, kann sie auf Wunsch nachproduzieren – für den Fall, dass ein Lieblingsstück nicht mehr sitzt, die Farbe nicht mehr gefällt oder der Stoff durchgesessen ist.
 
Paradis des Innocents, Oetenbachgasse 7, 8001 Zürich; www.paradisdesinnocents.ch
Kleine Maschine für grossen Kaffee
Mit seiner Idee, eine Espressomaschine zu entwickeln, die aufs Wesentliche reduziert ist und einen Kaffee hinbekommt, der wie in Italien schmeckt, hat Moritz Güttinger ins Schwarze getroffen: Das Startkapital von 30 000 Franken hatte der 33-jährige Umweltingenieur via Crowdfunding innert Stunden beisammen. Das war letzten Herbst. Entstanden ist die Zuriga – schlicht, simpel, klein und in nur zwei Minuten bereit, einen Espresso zu brühen, der schmeckt wie versprochen. Handwerk steckt in den Einzelteilen, dem Stahlgehäuse aus Wil, dem gedrechselten Kolbengriff aus dem Bernbiet und auch im Kaffeesieb, das ein italienischer Familienbetrieb herstellt. Und natürlich im Finish: Die Zuriga wird auf dem Areal von «Werkstadt Zürich» von Güttinger und seinem Team zusammengebaut, verpackt, verschickt – alles von Hand.
 
Zuriga, Hohlstrasse 418, 8048 Zürich; www.zuriga.ch
Moritz Güttinger von Zuriga
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Vittoria Hengartner Praliné Scherrer
Trouvaillen für Naschkatzen
Was dabei herauskommt, wenn jemand ohne Ahnung von Schokoladenherstellung ins Pralinégeschäft einsteigt? Überraschende Kreationen. 120 Sorten hat Vittoria Hengartner, seit 2008 Inhaberin der alteingesessenen St. Galler Confiserie Praliné Scherrer, inzwischen im Sortiment, darunter Eigenkreationen wie die Olivenöl-Truffes. Grosse Hoffnung steckt in ihrer neusten Erfindung: Truffes aus Kamelmilch, veredelt mit Gold, Safran und Rose. Damit will sie im arabischen Raum Fuss fassen.
Hengartner verkauft nur den kleinsten Teil ihrer Produktion im Laden in der St. Galler Altstadt. Weit mehr ins Gewicht fallen die Give-aways für Geschäftskunden, darunter der St. Galler Couturier Akris und die First Class der Swiss.
Ihr Erfolgsrezept im Wettbewerb gegen die Goliaths der Branche: «‹Geht nicht› gibts nicht», sagt sie und fügt an, «zudem machen wir alles von Hand und alles frisch, ohne Farb- und Konservierungsstoffe.»
 
Praliné Scherrer, Marktgasse 28, 9000 St. Gallen; www.praline-scherrer.com
Schmale Rümpfe fürs kühle Nass
Für Walter Thoma – «Bootsbauer aus Leidenschaft» – ist ein gutes Boot schlicht, schön, robust und funktional. In seiner Werfthalle in Mühlehorn am Walensee entstehen in enger Zusammenarbeit mit den Kunden lauter Einzelstücke, von A bis Z handgemacht. Seit 1972 baut er für Sportfischer und Freizeitkapitäne und behauptet sich mit seiner Linie erfolgreich gegen Billigimporte, denn seine Rümpfe (von Hand aus hochwertigem Polyester gefertigt) sind schmaler als die von Billiganbietern aus dem Ausland – hierzulande ein grosser Vorteil: «Sie passen in jeden Liegeplatz sowie kleine Bootshäuser.»
 
Thoma Boote GmbH, Rietlistrasse 7, 8874 Mühlehorn am Walensee; www.thoma-boote.ch
Thoma Boote - Walter Thoma
Art of Scent Brigitte Witschi
«Alpsegen» für die Nase
Die Welt gehört den Mutigen. Brigitte Witschi ist eine von ihnen. Sie war schon immer fasziniert von Düften. Vor sechs Jahren machte sie diese Faszination zum Beruf. Das Handwerk der Parfumkreation erlernte sie in Grasse. Innert kurzer Zeit machte sie sich daraufhin in ihrer Heimatstadt Bern mit ihren Eigenkreationen einen Namen. An jeder tüftelte sie in minutiöser Handarbeit so lange herum, bis ihre vier Art-of-Scent-Kollektionen – «Bergduft», «Alpsegen», «Bern Collection» und «Les Parfums d’Atelier exclusifs» – genau so rochen, wie Witschi es im Kopf hatte. In ihrem Atelier bietet die Parfümeurin inzwischen auch Workshops für duftaffine Gwundernasen an.
 
Art of Scent, Rathausgasse 49, 3011 Bern; www.artofscent.ch
Kompromisslos für den himmlischen Schlaf
Jahrelang hat Roman Corbat für Grossfabrikanten Schlafsysteme entwickelt, seit 2009 tut er es auf eigene Rechnung und genau so, wie er – Tüftlerseele und Perfektionist – es haben will. «Die Kosten haben keine Priorität», sagt er, «Kompromisse mache ich keine mehr.» Verarbeitet wird nur das Beste vom Besten. Dafür arbeitet der Unternehmer eng mit seinen Lieferanten zusammen, etwa dem Schafzüchter aus Disentis, von dem er die Schurwolle bezieht. Die Matratzen werden von Hand gefertigt, und Corbat verspricht sogar Menschen mit Rücken- und Nackenproblemen himmlischen Schlaf. Mehrere Systeme hat er entwickelt. Jedes wird auf Wunsch den persönlichen Bedürfnissen angepasst – und bei Bedarf auch noch im Nachhinein feinjustiert.
 
Coroon, Firststrasse 30a, 8835 Feusisberg; www.coroon.ch
Roman Corbat Coroon Matratzen
Iris Kuhn Spogat
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