Belgrad ist eine gezeichnete Stadt mit unzähligen Erinnerungen an zu viele Kriege. Jahre mit inneren wie äusseren Streitigkeiten, kriegsbedingte Mangelwirtschaft und Wirtschaftsembargos haben Spuren hinterlassen. Aber nach vielen Auswanderungswellen, etwa in die USA und nach Australien, gibt es eine «neue Jugend» mit Träumen, Ideen und Initiativen. Serbiens Hauptstadt pulsiert, sie ist in Bewegung, im Umbau.

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Das Hotel Old Mill Belgrad (OMB), ein Viersternehaus von «Radisson Blu», visualisiert diese positive Entwicklung. Auch wenn der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckt - die Geschäftsreisenden sind bereits da. Langsam kommen auch die Wochenendgäste. Logistisch ist die Reiseplanung einfach: Schweizer brauchen kein Visum für Serbien, die Swiss fliegt zweimal täglich in rund eineinhalb Stunden von Zürich nach Belgrad und die «Alte Mühle» erreicht der Gast in wenigen Transferminuten ab dem Flughafen Nikola Tesla.

Komplett sanierte Mühle

Dann darf man Gast sein in der unter Denkmalschutz stehenden Dampfmühle aus dem Jahr 1901. Respektive in einem modernen Hotel, in dem die klassische industrielle Architektur als Erinnerungselement in einen frischen, urbanen Easy-Living-Stil transferiert worden ist. Die respektvoll sanierte Mühle bildet heute in ihrer ursprünglichen Gestalt den Eingangsbereich des vor etwas über einem Jahr eröffneten Hotelkomplexes. Grosszügige Flächen und gleichmässige Mauerwellen in erdigen Farbtönen schaffen ein cooles Lifestyle-Ambiente.

Dieses wird mit freigelegten Backsteinen und Kupferelementen dekoriert und spielerisch mit Licht und Schatten ergänzt. Das Design-Hotel wird von Direktor Thomas Swieca, einem Deutschen, geführt und verfügt über 236 Zimmer und Suiten. Diese sind frisch und hell mit gemasertem Holz und cremigen Lounge-Möbeln eingerichtet. Der Spa-Bereich mit Sauna und Dampfbad sowie das OMB Larder+ Lounge-Restaurant runden das Angebot ab.

Unterwegs mit Basler «Trämli»

Das OMB liegt etwas über 2 Kilometer ausserhalb des Zentrums, es kann aber mit dem Tram in wenigen Fahrminuten erreicht werden. Interessant ist die Tramlinie 12. Dort verkehren bekannte grüne «Trämli». Diese dienten vor ihrer Ausmusterung am Rhein in Basel dem ÖV, was man übrigens im Innern der Trams bei den Klebern «Schwarzfahren verboten» und den entsprechenden Bussen in Franken nachlesen kann.

Ein schnelles Wochenende ist nicht genug, um die spannende Hauptstadt Serbiens kennenzulernen. Aber vielleicht der richtige Weg für einen ersten Kontakt. Belgrad gilt als heisse Party-Stadt. Das Nachtleben am Freitag- und Samstagabend ist vibrierend - vor allem rund um die Hundertschaft von schwimmenden Clubs und Open-Air-Bars an den Ufern der beiden Belgrader Flüsse Save und Donau. Auch zum Essen trifft man sich am Wasser, etwa für leckere serbische Tapas im Ambar oder für feine westliche Küche im Salon 5.

Unverfälschte Atmosphäre

Weniger kosmopolitisch, aber ideal zum Einkaufen und Flanieren ist das Gebiet rund um Bushaltestelle und Markt Zeleni Venac. Da zeigt sich die unverfälschte Atmosphäre Serbiens, dekoriert mit Cevapcici-Imbissbuden, Art-déco-Gebäuden und traditionellen Elementen aus dem Balkan.

Klar darf es auf dem Städtetrip auch mal richtig touristisch zu- und hergehen, an der Skadarska-Strasse etwa, einer kleinen Gasse im Stadtzentrum, direkt beim Trg Republike, dem Platz der Republik. Die Skadarska-Anfänge gehen auf 1830 zurück, als sich dort Romas ansiedelten. Später zogen Künstler, Schriftsteller und Handwerker zu und gaben der 400 Meter langen Strasse ein Flair, ähnlich dem Pariser Montmartre.

Zentrum der orthodoxen Kirche

Heute ist Skadarska Schauplatz eines autofreien Unterhaltungsquartiers mit vielen Bars und Restaurants und einfachster Küche aus dem ganzen Balkan.

Unter den Sehenswürdigkeiten Belgrads sei der Dom des Heiligen Sava (1175 bis 1236) erwähnt, die monumentale serbisch-orthodoxe Kirche. Mit 35 Metern Durchmesser übertrifft die Kuppel das direkte bauliche Vorbild der Hagia Sophia in Istanbul und ist eines der grössten orthodoxen Gotteshäuser der Welt.