Unter den Superreichen dieser Welt sind Yachten mit luxuriöser Ausstattung und der notwendigen Prise Pferdestärke ein heissbegehrtes Toy. Doch die schwimmenden Luxusappartements haben einen kleinen Schönheitsfehler: Der Betrieb eines Luxusliners gehört selten zu den umweltfreundlicheren Aktivitäten auf diesem Planeten. Plus: Tempofahrten zur See sind extrem teuer, sie kosten schnell mal so viel, wie ein Arbeiter durchschnittlich im Monat verdient.

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Doch während Letzteres einen echten Superreichen vermutlich weniger den Schlaf raubt, drängen sich dem umweltbewussten Milliardär schon mal Probleme wie Klimawandel und CO2-Ausstoss ins Bewusstsein. Zumindest liefert diesen Eindruck nun die Feadship-Werft mit Sitz im niederländischen Haarlem. Eigenen Angaben zufolge hat die Werft als erster Schiffbauer überhaupt eine Superyacht mit Hybrid-Antrieb entwickelt: die «Savannah».

Drei Antriebsvarianten

Vier Jahre hat es gedauert den «grünen» Luxusliner zu bauen, bei dem eine Dieselmaschine, drei Generatoren plus Batterien – genauer gesagt Lithium-Ionen-Akkus mit 1000 Kilowattstunden Speicherkapazität – für den notwendigen Antrieb sorgen. Der Steuermann kann so auf hoher See zwischen Diesel-, dieselelektrischem und elektrischem Betrieb wählen. Zum Vergleich: die stärkste Variante des Tesla Model S kommt auf 85 Kilowattstunden.

Zudem verfügt der Luxuskoloss anstelle der üblichen zwei nebeneinander liegenden Propeller lediglich über einen Hauptrotor – eine 1800 kW starke Maschine mit einer aussergewöhnlich grossen Schraube. In der Wirbelzone direkt dahinter kommt ein kleinerer, elektrisch betriebener Propeller.

Treibstoffersparnisse von rund 30 Prozent

Laut Werft entstehen so Treibstoffersparnisse von rund 30 Prozent gegenüber bisherigen Topmodellen. Der Spritverbrauch der 83,50-Meter-Motoryacht bleibt dennoch ein gut behütetes Geheimnis. Dass der noble Koloss aber mehr konsumiert als Nachbars Ferrari, lässt der 150'000 Liter-Dieseltank vermuten.

Doch nicht nur in puncto Antrieb hebt sich die Yacht hervor. So können Gäste in der «Underwater Lounge» auf der einen Seite die Unterwasserwelt im Ozean bestaunen. Drehen Sie sich aber um, sehen Sie auf der anderen Seite statt Fische die Badegäste im 9-Meter-Pool – von unten. Alternativ kann die Lounge auch in ein privates Kino verwandelt werden.

Unbekannter Auftraggeber

Die Identität des umweltbewussten Auftraggebers ist nicht bekannt. Auch nicht, wie tief dieser für seinen grünen Luxus-Dampfer in den Geldbeutel greifen musste. Für das Geld schippert der Unbekannte aber immerhin über die Meere, ohne die Umwelt zu verpesten – oder zumindest ein bisschen weniger.