Der langjährige Fussballmanager Erich Vogel sitzt im Gefängnis. Vor einer Woche wurde der 74-jährige Vogel festgenommen, sein Haus in Uitikon-Waldegg durchsucht, berichtet heute der Blick. Der Vorwurf: Gemeinsam mit einem nicht genannten Spielervermittler soll Vogel demnach den heutigen Sportchef der BSC Young Boys, Fredy Bickel, erpresst haben.

Im Zentrum der Affäre steht laut Blick unter anderem ein Original-Dokument aus dem Jahr 2002, das dem Agenten das Vorkaufsrecht an allen YB-Spielern einräumt - ohne ersichtliche Gegenleistung. Demnach hatte Bickel mehrmals Kontakt mit dem Spieler-Agenten. «Fredy Bickel war interessiert an diesen Dokumenten und machte meinem Klienten ein Angebot», wird Annegret Lautenbach, die Anwältin des Spieler-Agenten, zitiert. «Dann wurde verhandelt.»

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Mögliches Motiv: Schulden

Im Büro von Bickels Anwalt legte man, so die Anwältin laut Blick, dem Agenten einen Vertrag vor, den er unterschrieb. Es sollten 131’000 Franken fliessen. Ein mögliches Motiv: Den Spieleragenten drücken gemäss dem Medienbericht Schulden, 61'000 Franken davon seien ein Darlehen, das Vogel ihm gewährte.

Adrian Bachmann, der mit dem Strafrechtler Duri Bonin Erich Vogel laut Bericht betreut, wird zitiert: «Ihm kam eine Vermittler-Rolle zu, weil er der Mentor des Spieler-Agenten ist. Vogel ist im Gefängnis kämpferisch wie eh und je, er nutzt die Zeit, an künftigen Strategien zu feilen. Andere gehen dafür ins Kloster.» 

Vogel leitete über viele Jahre die Geschicke verschiedener Schweizer Erstliga-Clubs. Beim FC Basel arbeitete er ab 2000 als Sportchef, später beim FC Zürich. Seit 2007 war er Vizepräsident beim GC Zürich.

Nächste Woche stehen Einvernahmen an

Nach zwei Tagen im Propog, dem provisorischen Gefängnis von Zürich, seien Vogel und der Spieler-Agent verlegt - ins Gefängnis Zürich am Helvetiaplatz beziehungsweise nach Dielsdorf. Nächste Woche stehen laut Blick Einvernahmen an.

(moh)