Bereits Anfang Februar berichtete BILANZ, dass Pierin Vincenz als heissester Kandiat für den Präsidentenjob bei Helvetia gehandelt wird. Nun ist es defintiv. Der Raiffeisen-Chef hat eine neue Aufgabe für die Zeit nach seinem Rücktritt bei der Bankengruppe gefunden: Er will das Verwaltungsratspräsidium der Versicherung Helvetia übernehmen und Raiffeisen früher verlassen als geplant. Patrik Gisel übernimmt die operative Führung von Pierin Vincenz bereits per Anfang Oktober 2015, wie die Bankengruppe am Freitag mitteilt. Bislang wurde dies erst für das Frühjahr 2016 in Aussicht gestellt.

«Die Stabübergabe kann problemlos früher vollzogen werden, denn wir haben mit Patrik Gisel einen Nachfolger bestimmt, der als langjähriges Geschäftsleitungsmitglied und stellvertretender CEO die operative Führung der Gruppe nahtlos übernehmen kann und ein Garant für Kontinuität ist», wird Johannes Rüegg-Stürm, VRP von Raiffeisen Schweiz, in der Mitteilung zitiert.

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Nominierung beim Versicherer als Grund

Als Grund für den vorzeitigen Wechsel wird die Nominierung von Vincenz als Verwaltungsratspräsident (VRP) beim Versicherer Helvetia genannt. Seit dem unerwarteten Hinschied von Erich Walser Ende 2014 wurden die Geschäfte des Verwaltungsrates interimistisch durch die Vizepräsidentin Doris Russi Schurter geleitet. An der ordentlichen Generalversammlung vom 24. April 2015 soll nun Vincenz zum neuen Präsidenten gewählt werden.

Als Raiffeisen-Vertreter gehöre er bereits seit dem Jahr 2000 zu dem Gremium. Denn Raiffeisen Schweiz ist einer der drei grössten Aktionäre der Helvetia Gruppe. Im Falle seiner Wahl werde er - in Absprache mit der Raiffeisen Gruppe - per Ende September 2015 als deren CEO zurücktreten. Für Vincenz wird dann Gisel in den Helvetia-Verwaltungsrat nachrutschen, eine Zustimmung der Aktionäre vorausgesetzt.

Pierin Vincenz amtet seit 1999 als CEO der Raiffeisen-Gruppe. In den letzten Jahren hatte die Genossenschaftsbank unter seiner Führung durch ein schnelles Wachstum wie auch durch diverse Zukäufe stark expandiert und hat sich deutlich breiter aufgestellt.

(awp/sda/ccr)