Schweizer Führungskräfte müssen sich einmal mehr mit minimalen Lohnsteigerungen begnügen. In diesem Jahr kommt nur ein knappes Prozent mehr in den Lohntüten der Managerinnen und Manager an. Das ergibt die Kadersalärstudie der Beratungsfirma Kienbaum, die in Zusammenarbeit mit der «Handelszeitung» erstellt wurde.

Spitzenreiter in der Lohntabelle sind die Leiter von Rechtsabteilungen mit 214'000 Franken Jahresgehalt, Marketingleiter mit 223'000 Franken und Forschungsleiter mit 219'000 Franken. Mitglieder der Geschäftsleitung erhalten 279'000 Franken. Als Vorsitzender der Geschäftsleitung erhalten Schweizer Führungskräfte bis zu 400'000 Franken. Für die Studie wurden 15'561 Gehälter in Schweizer Firmen analysiert.

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Boomjahre sind vorbei

Die Boomjahre, in denen bei diesen Gehältern zusätzlich jährliche Steigerungsraten von 4 bis 5 Prozent realisierbar waren, scheinen aber  vorbei. Damit teilen sich die letzten zehn Jahre in eine Phase von 2007 bis 2011, in der konstant deutliche Lohnzuwächse erreicht wurden, und eine Phase ab 2012, in der sich die Lohnsteigerungen deutlich verringert und in den letzten vier Jahren auf einem geringen Niveau stabilisiert haben.

Wer eine deutliche Lohnsteigerung will, muss entweder den Job oder die Region wechseln. Immer noch werden für Führungskräfte im Tessin, in der Ostschweiz und auch in der Westschweiz sehr deutlich geringere Gehälter bezahlt als in der Region Zürich oder Basel. Auch die Wahl der Branche wirkt sich selbstverständlich auf den Lohnumfang aus.

Verarbeitende Industrie leidet

Schlusslicht in der Lohnstatistik ist in diesem Jahr wieder die verarbeitende Industrie, die immer noch unter dem starken Franken zu leiden scheint. Logistik, Handel und Medien gehören zu den weiteren abgeschlagenen Bereichen. Anders sieht es in der Energie- und Versicherungswirtschaft, aber auch für Manager in der Bau- und Bankbranche aus. Hier können sich Manager über die schweizweit höchsten Löhne freuen.

Bei der Vergabe von Zusatzleistungen für Führungskräfte hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert. Das ist einerseits bedauerlich, etwa bei der weiterhin niedrigen Zahl an Firmen, die Kinderkrippen anbieten (12 Prozent), anderseits erfreulich, etwa beim Kaderurlaub, der im Top-Management weiterhin knapp dreissig Tage beträgt. Auch das Mobiltelefon zur privaten Nutzung wurde keinem Schweizer Manager gestrichen. Gut 40 Prozent der untersuchten Firmen haben einen spezifischen Vorsorgeplan für ihre Führungskräfte aufgelegt.

Einblick in die Lohnstruktur der Schweizer Kader

Bereits zum 35. Mal sorgt die Kadersalärstudie der Unternehmensberatungsfirma Kienbaum und der «Handelszeitung» in der Schweizer Lohndebatte für mehr Transparenz. Sie gibt einen fundierten Einblick in die Lohnstruktur der Schweizer Kader. Für die diesjährige Studie wurden 46 Führungspositionen ausgewertet.

Den grossen Salärvergleich lesen Sie in der neuen «Handelszeitung», ab Donnerstag am Kiosk oder mit Abo bequem jede Woche im Briefkasten. Die gesamte Studie ist unter www.kienbaumshop.com erhältlich.

Stefan Mair
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