Wenn Kinder rund um den Globus am letzten Tag im Oktober nach dem Eindunkeln von Haus zu Haus laufen und «Süsses oder Saures» fordern, erinnert das die Anlegerinnen und Anleger an eine seit langem bekannte Saisonalität an der Börse: den Halloween-Effekt.

Ab jetzt gibt es Süsses für Börsianerinnen

Und der sagt ganz klar: Ab Halloween gibt es Süsses, nicht Saures für Börsianerinnen und Börsianer. Anlegende, die über diesen Zyklus Bescheid wissen, können – im Durchschnitt betrachtet und auf lange Sicht – ab diesem Feiertag in den folgenden drei oder vier Monaten, ja sogar über ein gesamtes Halbjahr hinweg richtig gut verdienen an der Börse. Der Halloween-Effekt beruht auf der statistisch mehrfach belegten Erkenntnis, dass Aktien im Winterhalbjahr von November bis April besser laufen als im Sommerhalbjahr von Mai bis Oktober.

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Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im HZ-Satelliten-Portfolio der HZ-Musterportfolios.

Das ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen: Finanzwirtschaftsprofessor Ben Jacobson und sein Kollege Cherry Yi Zhang von der Massey-Universität in Neuseeland haben 108 Börsenplätze über einen Zeitraum von fünfzig Jahren untersucht. Das Ergebnis: Die sechs Monate zwischen November und April bringen eine durchschnittliche Outperformance gegenüber dem Sechsmonatszeitraum Mai bis Oktober von 6,3 Prozent. Der SMI macht da keine Ausnahme.

Viel Geld, höhere Kurse

Die Gründe für das starke Wintersemester oder auch für die kürzere Viermonatszeit von Januar bis April sind vielfältig. So kommt beispielsweise Anfang des Jahres frisches Geld an den Markt, etwa durch Zinsen oder Prämien, die Versicherer ihren Kunden und Kundinnen überweisen.

Oft sitzen Institutionelle zum Jahresende auch auf einem Liquiditätspolster, das dann Anfang des Jahres nach Anlagemöglichkeiten sucht. Und natürlich bekommen viele Arbeitnehmende an Weihnachten Boni und Extrazahlungen aufs Konto.

Starker Januar an den Börsen

Deshalb geht es zum Jahreswechsel an den Börsen an diesen wenigen Tagen nicht selten stark nach oben. So hat der Finanzpublizist Yale Hirsch in den 1960er Jahren gezeigt, dass Aktien an den fünf Tagen nach Weihnachten und an den ersten beiden Januartagen besonders gut laufen. Anlegerinnen und Anleger in den USA konnten an diesen sieben Tagen in einem Zeitraum über fünfzig Jahre im Durchschnitt 1,5 Prozent pro Jahr verdienen.

Insgesamt könnten nun also fette Börsenmonate bevorstehen. Wir werden diese Thematik in den kommenden Wochen noch verstärkter behandeln und dabei auch den Small-Cap-Effekt erläutern. Nur so viel vorab: Die Aktien von kleineren Companies steigen zum Jahreswechsel besonders stark an. Und im Musterdepot sind viele kleine Titel. Das verspricht in den nächsten Monaten ganz viel Süsses für die Anlegerinnen und Anleger!

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