Da darf man sich keine grauen Haare wachsen lassen. Nachdem die internationalen Aktienmärkte viele Monate lang von einem Rekord zum anderen geeilt waren, drücken Anleger nun seit einigen Tagen nur noch den Verkaufen-Knopf. Gestern kam es sogar zu einem kräftigeren Ausverkauf.

Vordergründiger Auslöser der Kursverluste an der Wall Street oder auch verschiedenen Börsen in Europa waren Sorgen über eine Schieflage des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande.

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Das Unternehmen hatte in den letzten Jahren viel zu stark expandiert. Auch mit dem Kauf von Assets, die mit Immobilien nichts zu tun haben, wie etwa dem Erwerb von Fussballclubs oder Mineralwasserproduzenten. Nun sitzt das Unternehmen auf gigantischen Schulden und hat eine fällige Zinszahlung nicht bedienen können.

Probleme bei Evergrande waren bekannt

Aber der Kursrutsch überrascht dennoch. Denn das Problem bei Evergrande, aber auch hohe Schulden bei anderen Firmen des Sektors, ist seit längerem bekannt. Nachdem die Börsen so lange gestiegen waren, nehmen viele Anleger Evergrande jetzt einfach nur als Begründung für Gewinnmitnahmen.

Doch eine Pleite von Evergrande ist wenig wahrscheinlich. Der chinesische Staat dürfte einspringen, vielleicht mit einer Verstaatlichung des Unternehmens. Denn was die Parteispitze in Peking kümmert, sind weniger die Aktienkurse als der soziale Frieden.

Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im HZ-Satelliten-Portfolio der HZ-Musterportfolios.

Firmen wie Evergrande haben aber in ihrem Geschäftsmodell von den Immobilienkäufern, darunter vielen Privathaushalten, hohe Anzahlungen für Objekte erhalten, die sich noch im Bau oder in Planung befinden. Sollte Evergrande bankrottgehen, wäre dieses Geld weg und soziale Unruhen könnten die Folge sein. Ein Szenario, das von der Zentralregierung im Reich der Mitte mit Sicherheit verhindert wird.

Mit anderen Worten: Zu einer durch die Schieflage von Evergrande ausgelösten Pleitewelle im Immobiliensektor in China dürfte es nicht kommen. Das heisst: Die Kursrückschläge an den Börsen und im Musterdepot von HZ Invest dürften übertrieben oder genau genommen unbegründet sein.

Biotech- und Tech-Werte unter Druck

Besonders rückläufig waren in den letzten Tagen die Kurse der Biotech- und Health-Experten Sensei Bio, Defence Therapeutics und Atai Life Sciences. Diese Storys dürften allerdings unabhängig von China-Immobilien weiter vorankommen. Bei Sensei und Atai ist obendrein vor allem im Oktober mit positiven News zu rechnen. Die aktuelle Korrektur ist eine gute Gelegenheit zum Einstieg.

Im Rahmen der China-Immobilien-Angst ist auch Rock Tech Lithium zurückgekommen. Auch beim Lithiumproduzenten bietet sich nun eine Einstiegschance. Denn weitere Good News stehen bevor.

Aktuell soll Firmenchef Dirk Harbecke eine Kooperation mit mehreren grossen deutschen Mittelständlern abgeschlossen haben bezüglich der Verwertung von Produktionsrückständen aus der Fertigung von Lithiumhydroxid. Dabei soll es sich jährlich um 50’000 Tonnen Gips und 100’000 Tonnen Zement handeln.

Bisher hatte Harbecke für die Entsorgung dieser beiden «Abfälle» etwa 3,0 Millionen Euro jährlich kalkuliert. Jetzt geht das kostenlos weg.

Grosse Chancen bei Rock Tech

Neben der Einsparung hat der Deal auch einen wichtigen Signal- und Marketingeffekt: Rock Tech kann damit nämlich nachhaltig produzieren, und das wiederum ist wichtig für die Abnehmer des Lithiumhydroxids aus der Autoindustrie.

Denn Nachhaltigkeit ist auch dort ein ganz grosses Thema geworden und Rock Tech dürfte nun als Lieferant weit oben auf der Liste stehen. Die Aktie hat hohes Potenzial.

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