Die Baloise investiert in das Berliner Start-up Ben Fleet Services: Das ist ein Anbieter von Fahrzeugflottendienstleistungen – wobei man hier seinen Auto- oder Lieferwagen-Park genauso betreuen lassen kann wie seine E-Scooter oder Fahrrad-Flotte. Zum Angebot gehören beispielsweise die Reinigung, das Betanken und Laden, die Instandhaltung und Reparatur oder der Standortwechsel von Fahrzeugen.

Ben Fleet Services war 2019 von EnBW Innovation und dem Company Builder Bridgemaker gegründet worden. «Die Zusammenarbeit mit der Baloise und der gegenseitige Know-how-Transfer ermöglichen es uns, in den nächsten Jahren sowohl den Ausbau unserer Dienstleistungen als auch die geografische Expansion in Europa voranzutreiben», sagt Axel Kalisch, CEO von Ben.

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Das Occasionen-Abo

Das Ausmass der Beteiligung wurde nicht publiziert, die Baloise erlangt einen Minderheitsanteil. Dieser fügt sich zu einer ganzen Reihe von Investments in Startups, deren Angebot nahe am Auto- oder Haushalts-Sachversicherungs-Geschäft ist.

So lanciert die Basler Versicherung dieser Tage auch mit Bridgemaker einen Anbieter für Occasions-Abonnemente: aboDeinauto, so der Name. Die Idee: Gebrauchtwagenhändler sollen ihre stehenden Autos zur Verfügung stellen, womit sich die Standzeiten verkürzen; auf der anderen Seite können die Nutzer via monatliche Abonnemente auf den Fahrzeugpark zugreifen. 

Abodeinabo startet dieser Tage in Berlin und will danach weitere Geschäftsgebiete in Deutschland erschliessen.

Zu den Mobility-Startup-Engagements von Baloise gehört ferner eine Beteiligung an der Zürcher Autoleasing-Plattform Gowago (seit Oktober 2019) oder ein Engagement bei der Autoreparaturen-Vergleichsdienst Carhelper (seit Juli 2018).

Im Home-Bereich erfolgte das letzte Venture-Engagement von Baloise bei Houzy. Diese Immo-Plattform hilft Haus- und Stockwerk-Eigentümern, ihre Liegenschaft digital zu verwalten: Das Programm erinnert beispielsweise an fällige Unterhaltsarbeiten, kombiniert Erneuerungsfonds mit Sanierungsbedarf oder informiert über den Pflegebedarf der Pflanzen.

Durch die Minderheits-Beteiligung «erweitert die Balôise ihr Ökosystem ‹Home›», so damals die Mitteilung aus Basel. «Damit wird ein weiterer Netzwerkpunkt in diesem Bereich erschlossen. Die Beteiligung an Houzy ist in diesem Jahr nach Keypoint, Batmaid und Immopass bereits die vierte Kooperation im Bereich ‹Home›.» Über die investierte Summe wurden keine Angaben gemacht, auch nicht über den prozentualen Anteil, den die Baloise übernahm.
 

Batmaid, ein Balôise-Engagement seit Mai, vermittelt Haushaltsreinigungen. Immopass, eine Balôise-Beteiligung seit Juni, wurde in Belgien gegründet und hat ein ähnliches Angebot wie Houzy: Die Plattform hilft, den technischen Zustand eines Gebäudes zu beurteilen. Die Idee dort: Balôise will Immopass über ihre belgischen Broker den Liegenschaftenbesitzern zur Verfügung stellen, damit diese die Kosten leichter abschätzen können.

Bei Keypoint, ebenfalls in Belgien lanciert, engagierten sich die Basler im Februar 2020 zu 28 Prozent beziehungsweise mit 800'000 Franken. Dieses Unternehmen hat einen digitalen Assistenten entwickelt, der alle Parteien koordiniert, die an einer Liegenschaften-Verwaltung beteiligt sind – etwa Treuhänder, Agenten, Versicherer und Reparaturdienste.

Ebenfalls zur Balôise gehört das Umzugs-Startup Movu, erworben im Sommer 2017. Im Juli 2019 erfolgte ferner eine Mehrheitsbeteiligung an der Handwerker-Plattform Devis.

Die Stossrichtung wird also offensichtlich: Balôise (von Haus aus ein Anbieter unter anderem von Hausrats-, Gebäude- oder Geschäftsinventar-Versicherungen) entwickelt eine digitale Rundum-Versorgung für Immobilienbesitzer und Liegenschaften-Verwalter.

Bei Houzy trifft die Basler Versicherung übrigens auf die UBS: Auch die Grossbank war im Juli bei der Liegenschaften-Betreuungs-Site eingestiegen – mit der Idee, das Startup in die eigene Onlineplattform einzubinden; beziehungsweise in die Immobilien- und Hypothekensites dort. 

(rap)