"Viele industrielle Prozesse sind auf eine volle Stromversorgung angewiesen. Wird sie reduziert, läuft nichts mehr", sagte der Präsident des grössten Wirtschaftsdachverbands in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Samstagausgabe).

Die Unternehmen würden sich vorkehren und immer mehr Ersatzmassnahmen treffen, sagte das Mitglied verschiedener Verwaltungsräte wie etwa des Versicherers Baloise, des Pharmazulieferers Lonza und von Ems-Chemie. Es würden "grossflächig" Dieselgeneratoren installiert. Dies verursache allerdings Zusatzkosten und belaste die Umwelt. Gas lasse sich teilweise ersetzen, aber nur 30 Prozent der Industrieproduktion liessen sich von Gas auf Erdöl umstellen.

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Die Schweiz komme "aus der bedrohlichen Lage nicht rechtzeitig heraus", sagte Mäder weiter. Einzig auf Wasserkraft und Photovoltaik zu setzen, sei ungenügend. Bei der Photovoltaik stimme der bisherige Zubau an Kapazität nicht optimistisch, dass die nötige Grössenordnung in vernünftigen Zeitrahmen erreicht werde. Zudem bleibe das Problem des Winterstroms ungelöst. Jede Massnahme solle darauf abzielen, einen Beitrag zur Verringerung des Winterstromdefzits.

Im März hatten mehrere Wirtschaftsverbände mögliche Massnahmen gegen eine Stromkrise vorgestellt. Sie forderten unter anderem einen höheren Schwellenwert beim Stromimport im Winter, die Laufzeit von Atomkraftwerken zu überdenken, und den Strommarkt vollständig zu öffnen.