Man werde den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit grosser Wahrscheinlichkeit auf Ende 2025 kündigen, teilte Aeropers-Sprecher Thomas Steffen am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Der Vertrag würde in diesem Falle noch bis Ende 2026 gelten.
Zuerst über die Absichten von Aeropers berichtet hatte die «NZZ am Sonntag». Als Grund für den Schritt wurde in dem Artikel Schwierigkeiten von Pilotinnen und Piloten genannt, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren.
Die Gesamtarbeitsverträge würden in der Regel mit unbestimmter Laufzeit ausgehandelt, mit einer Mindestlaufdauer von vier Jahren, erklärte Steffen auf Anfrage. Bislang sei es stets so gewesen, dass entweder die Gewerkschaft oder Swiss den Vertrag zum frühestmöglichen Zeitpunkt gekündigt hätten, weil sie sich Verbesserungen erhofft hätten: «Die Kündigung ist also ein normaler Schritt und kein Zeichen für einen Streit.»
Den Abstimmungsprozess, der einer Kündigung vorausgehen müsste, hat Aeropers nach eigener Aussage noch nicht gestartet. Allerdings habe man eine Umfrage unter den Mitgliedern durchgeführt. Demnach befürworte derzeit eine Mehrheit eine Kündigung. Das Resultat der Umfrage sei auch der Swiss bekannt.
Nachverhandlungen ohne vorherige Kündigung des Gesamtarbeitsvertrages bezeichnete Aeropers-Sprecher Steffen als sehr unwahrscheinlich: «Unsere Erfahrungen aus dem aktuellen GAV betreffend der Umsetzung von Projekten und Verbesserungen zu Gunsten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während eines laufenden Vertrages sind sehr negativ. »