Eines stand für Ferry Porsche felsenfest: «Das letzte Auto, das gebaut werden wird, wird ein Sportwagen sein». Ferry, Sohn des genialen Konstrukteurs Ferdinand Porsche und eher unternehmerisch als technisch begabt, legt im Frühjahr 1947 los: mit einem Sportwagen, basierend auf Teilen des Volkswagens, des «Käfers».

Am 8. Juni steht der Erste auf den Rädern: der erste Porsche 356 mit der Nummer 001, 35 PS stark. Das klingt heute nach wenig, genügt aber dank dem geringen Gewicht von nur 585 Kilogramm, eine Höchstgeschwindigkeit von 135 Km/h zu erreichen.

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Von Senger brachte Porsche in die Schweiz

Der Schweizer Unternehmer Rupprecht von Senger kauft ihn, bereits am 8. Juni. Von Senger hatte sich schon vorab die ersten fünf Exemplare bestellt, sowie eine Kaufoption auf weitere 50 erworben – von Senger brachte Porsche in die Schweiz. Er brachte auch den Zürcher Hotelier und Autohändler Bernhard Blank zu Ferry Porsche – eine einzigartige Erfolgsstory begann.
 

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Die 70-jährige Geschichte von Porsche in der Schweiz ist eine Geschichte der Emotionen.
Quelle: Porsche

Der Genfer Autosalon wurde zum Schaufenster für Porsche, und Zürich mit dem Zürichsee avancierte bald zur Region mit der höchsten Porsche-Dichte weltweit.

Vorzeigemarkt für Porsche

Der 356, sein Nachfolger 911, dessen Verkauf im Frühjahr 1964 in der Schweiz beginnt (im ersten Jahr werden 403 davon verkauft), dann die Transaxle-Modelle, der Einsteiger 924 und der luxuriöse 928, der 1977 in Genf Weltpremiere feiert, die Mittelmotor-Sportler Boxster und Cayman, die Geländewagen Cayenne und Macan, die Limousine Panamera – Porsches Modelle verkaufen sich in der Schweiz immer hervorragend.

Und mag Zürich als Region mit der höchsten Dichte mittlerweile vom Genfersee, von Hong Kong oder Dubai abgelöst worden sein (gesicherte Daten dazu gibt es leider nicht), so ist die Schweiz bis heute ein Vorzeigemarkt für Porsche.

Wegweisende Produkte

Mittlerweile verkaufen die Stuttgarter hierzulande rund 4000 Autos pro Jahr, und noch immer nutzen sie Genf zur Vorstellung wegweisender Produkte: 2016 feierte hier der lässige Leichtbau-Supersportler 911 R  seine Weltpremiere, 2018 der «Mission E Cross Turismo», ein elektrisch angetriebenes «CUV», ein «Cross Utility Vehicle», eine Kombination aus SUV und Coupé also – zwar «nur» eine Studie, doch was Porsche auf Messen schickt und als Studie bezeichnet, fährt meist bald danach auf den Strassen.

Und dank der Vorliebe der Schweizer für erhöhte Sitzpositionen dürfte auch dieses CUV in der Schweiz ein Erfolg werden.
 

Dirk Ruschmann
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