Das Internet hat einige Menschen in den vergangenen 25 Jahren verdammt reich gemacht. Typen wie Paul Allen oder Steve Ballmer wurden durch Microsoft zu Milliardären und besitzen heute nebenbei Basketball-Imperien. Andere Superreiche leisten sich Inseln, monströse Yachten und Privatjets.

Was bei derartigen Leben im Superlativ manchmal vergessen wird: Viele der Tech-Oligarchen nutzen beträchtliche Teile ihres Vermögens, um philanthropische Zwecke zu unterstützen. Sie spenden ihre Dollars oder gründen gleich selbst Stiftungen.

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Viele Unternehmergrössen haben grosse Teile ihrer Kohle so der Allgemeinheit zukommen lassen, anstatt sie den Kindern zu vererben (was, zugegeben, nicht schön für die Kinder ist — aber sich für alle anderen Menschen irgendwie gut anfühlt).

Gates Kinder bekommen nur 10 Millionen

Microsoft-Gründer Bill Gates ist unvorstellbare 79 Milliarden Dollar (74 Milliarden Euro) schwer — und wird davon nur einen Bruchteil an seine drei Kinder vererben. Zugegeben, das sollen immer noch 10 Millionen Dollar (9 Millionen Euro) pro Nase sein, aber der Grossteil des Vermögens kommt wohltätigen Zwecken zugute.

Die Bill & Melinda Gates Foundation etwa hat sich der Bekämpfung von Infektionskrankheiten verschrieben. Dafür steht ihr ein Stiftungskapital von 36 Milliarden (!) Dollar (34 Milliarden Euro) zur Verfügung.

Steve Case hat «Giving Pledge» unterzeichnet

Steve Case, Co-Gründer von AOL, hat Millionen Menschen Zugang zum Internet verschafft und dabei mehr als eine Milliarde Dollar verdient. Einen Grossteil seines Vermögens hat er in die Case Foundation gesteckt. Diese Stiftung erforscht, wie man philanthropische Projekte effizienter gestalten kann, um weniger Geld zu verschwenden.

Zudem hat er die Aktion «Giving Pledge» unterzeichnet. Diese Initiative von Bill Gates und dem Finanzmagnaten Warren Buffett und soll Milliardäre dazu ermuntern, mindestens die Hälfte ihres Vermögens der Allgemeinheit zu spenden.

Zehn Millionen Dollar in nur 60 Tagen

Salesforce-Chef Marc Benioff hat die Kampagne «SF Gives» gestartet, um wohltätige Organisationen in San Francisco zu unterstützen. Dabei sollten zehn Millionen Dollar in nur 60 Tagen gesammelt werden — und zwar von den reichen Tech-Firmen in der Gegend.

Zudem hat er bei seiner Firma Salesforce, die mit Cloud-Computing für Unternehmen sehr viel Geld verdient, die sogenannte 1/1/1-Regel eingeführt und andere Firmen ermutigt, es auch zu tun. Die Regel besagt, dass jedes Unternehmen ein Prozent des Vermögens , ein Prozent der Arbeitszeit und ein Prozent ihrer Ressourcen der Allgemeinheit zukommen lassen sollte. Zusammen mit seiner Frau ist Benioff mit gutem Beispiel vorangegangen und hat 200 Millionen Dollar (188 Millionen Euro) für ein Kinderkrankenhaus in San Francisco gespendet.

Dem «Giving Pledge» verschrieben

Fast eine halbe Milliarde Dollar hat Irwin Jacobs, Gründer des US-Chipherstellers Qualcomm, für verschiedene Zwecke gespendet. Unter anderem unterstützt er den Cornell Tech Roosevelt Island Campus, Stipendien am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und das Symphonieorchester von San Diego. Beim «Giving Pledge» ist er auch dabei.

Ebay-Gründer Pierre Omidyar hat mit seiner Frau zusammen bereits mehr als eine Milliarde Dollar gespendet. Besonders am Herzen liegt ihnen der Kampf gegen Menschenhandel – keine Privatperson gibt dafür mehr als die beiden. Omidyar hat sich ebenfalls dem «Giving Pledge» verschrieben.

«Unsere Sicht darauf ist sehr einfach», schrieben die Omidyars einmal in einem Brief. «Wir haben mehr Geld, als unsere Familie jemals brauchen wird. Es gibt keinen Grund, daran festzuhalten, wenn wir es heute nutzen können, um einige der grössten Probleme auf der Welt zu lösen.»

Gordon Moore, der Mann, der mit Chips reich wurde, hat mehr als eine Milliarde Dollar gespendet. Ungefähr die Hälfte des Vermögens des Intel-Co-Gründers steckt in der Moore Foundation, die sich um Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge und lokale Belange in San Francisco kümmert. Zusammen mit seiner Frau hat auch er den «Giving Pledge» unterzeichnet.

Einen Dollar Gehalt pro Jahr

Tesla-Chef und SpaceX-Gründer Elon Musk ist verrückt genug, um sein früh im Leben beim Bezahldienst PayPal verdientes Vermögen grösstenteils in Elektroautos (Tesla) und Raumfahrt (SpaceX) zu re-investieren. Vom Rest wiederum hat er bereits ein gutes Stück gespendet, um die Erforschung erneuerbarer Energie, Kindermedizin und die Wissenschaft allgemein zu fördern. Er ist ebenfalls Unterstützer des «Giving Pledge» und bekommt für seine Arbeit bei Tesla gerade einmal einen Dollar Gehalt pro Jahr.

Schon bevor Larry Page sein Unternehmen Google im August in die irgendwie holprig klingende Tech-Holding Alphabet umwandelte, kam der Google-Co-Gründer auf seltsame Ideen für die Verwendung seiner 29 Milliarden Dollar (27 Milliarden Euro): Anstatt es seinen Kindern zu vererben, möchte er es eher anderen Unternehmer wie Elon Musk spenden, die versuchen, die Welt zu verbessern.

«[Musk] will zum Mars fliegen», sagt Page. «Das ist ein würdiges Unterfangen.  [...] Wir denken darüber nicht genug nach. Ich möchte, dass wir da mehr helfen, als wir es aktuell tun.»

Dieser Artikel erschien zuerst bei «Business Insider Deutschland» unter dem Titel «Tech-Giganten vererben ihr Geld nicht ihren Kindern».