Die Future Investment Initiative (FII) in Saudi Arabien ist eine der grössten Investoren-Gipfel weltweit. Seitdem der Vorwurf im Raum steht, dass die saudischen Machthaber hinter dem Verschwinden des Journalisten Jamal Khashoggi stehen, gehen allerdings die Wogen hoch rund um den Event, der Ende Monat in der Hauptstadt Riad stattfinden soll.

Im Tagestakt melden sich hochkarätige Besucher von der Konferenz ab. Dazu gehören Virgin-Chef Richard Branson, J.P.Morgan Chase-Chef Jamie Dimon, Ford-Präsident Bill Ford, AOL-Gründer Steve Case, Dara Khosrowshahi von Uber und viele mehr. Andere, wie ABB-Chef Ulrich Spiesshofer, würden weitere Abklärungen treffen, bevor sie über eine Teilnahme entscheiden, heisst es.

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Auch Medienpartner wie Financial Times, CNBC, CNN und New York Times haben sich von der FII abgemeldet. Ihr Argument: Solange der ungeheure Vorwurf im Raum steht, wonach Saudi Arabien einen kritischen Journalisten möglicherweise ermordet habe, sei eine Teilnahme nicht opportun.

Credit Suisse als Sponsor

Ungemütlich ist die Lage derweil für Tidjane Thiam, Konzernchef der Credit Suisse. Die Grossbank ist nicht nur Sponsor des Investoren-Anlasses in Saudi Arabien. Thiam sitzt auch im prominent besetzten Advisory Board der Future Investment Initiative.

Screenshot von der FII-Webseite.

Das Advisory Board der Future Investment Initiative: Tidjane Thiam und weitere Wirtschaftsprominenz.

Quelle: Screenshot HZ

Weitere Mitglieder sind Joe Kaeser von Siemens, Ajay Banga von Mastercard und Stephen Schwarzman von Blackstone. Schwarzman allerdings hat seine Teilnahme ebenfalls abgesagt. Ober er sich auch aus dem Beratungsgremium zurückzieht, ist offen.

Credit Suisse will sich nicht äussern

Doch Thiam denkt derzeit nicht daran, sich von der Konferenz zu verabschieden. Auch das Sponsoring wird von der Credit Suisse nicht in Frage gestellt. Offiziell will sich die Bank nicht zum Engagement an der FII äussern.

Bei Siemens heisst es derweil, man werde «den Fall sehr genau beobachten».

Die umstrittene Konferenz steht unter dem Patronat des saudischen Machthabers und Kronzprinzen Mohammed bin Salman. In seinem Dunstkreis werden die Drahtzieher hinter dem Verschwinden von Journalist Kashoggi vermutet.