Dass Donald Trump teure Dinge liebt, ist allgemein bekannt. Aber der künftige Präsident der Vereinigten Staaten ist womöglich auch eines der besten Beispiele dafür, dass man sich mit Geld nicht alles kaufen kann. Vor allem keinen guten Geschmack.

Trump trägt fast immer Anzüge von Brioni, wie ein Mitarbeiter seiner Wahlkampagne der «New York Times» verriet. Bei Brioni handelt es sich um eine renommierte italienische Marke, die fantastische Anzüge herstellt. Sie kosten umgerechnet zwischen 6000 und 17'000 Franken, je nachdem welches Material man auswählt und ob sie massgeschneidert werden oder von der Stange kommen. Es sind Anzüge, in denen man sich selbstbewusst und mächtig fühlen kann - zwei Eigenschaften, die Trump sehr viel bedeuten.

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Schneidermässig kein Vorbild

Es gibt da nur ein Problem: So wie Trump die Anzüge trägt, würde man nie darauf kommen, dass sie so hochwertig sind. Trump ist schneidermässig nicht gerade ein Vorbild, obwohl er tausende Dollar für seine Anzüge ausgibt. Bei ihm trifft also offenbar auch der Spruch zu: Es kommt nicht darauf an, was man trägst, sondern wie man es trägst.

Denn wie immer kommt es auf die Passform an. Seine Anzüge sind viel zu gross geschnitten: Sie haben absurd weite Hosenbeine und zu lange Ärmel. Das lässt die ganze Kombination einfach nur billig aussehen. Dazu kommt dann auch noch seine feuerrote Krawatte...

Anzürge sind oft zerknittert

Wo wir gerade bei Krawatten sind: Die von Trump sind meist viel zu lang und enden irgendwo zwischen seinen Beinen.

Aber es liegt nicht nur an der Passform - er geht auch nicht sehr sorgsam mit seinen Anzügen um. Sie sind oft zerknittert, wenn er sie trägt. Durch den leichteren Stoff, den er gerne trägt, wird dieser Effekt sogar noch einmal verstärkt, wie der Massschneider Edward Sexton dem Online-Portal «Jezebel» erklärte. «Für ihn würde ich einen guten, robusten Stoff wählen, der nicht so leicht Falten wirft», sagte Sexton.

Trump ist sehr penibel, wenn es um sein Aussehen geht - aber leider bei den falschen Dingen: Krawatte und Kragen müssen perfekt sitzen, seine «Uniform» muss gewahrt bleiben und seine Haare müssen richtig liegen. Bei den wichtigeren Dingen - wie etwa Falten - ist er aber zu nachlässig. Es scheint fast so, als ob er es nicht wirklich geniessen würde, diese Art von Kleidung zu tragen; als ob er nicht stolz auf sein Erscheinungsbild wäre.

Frappierender Unterschied

Natürlich wird von Politikern und Unternehmern auch nicht erwartet, neue Mode-Trends zu schaffen oder jedem Trend zu folgen. Aber wenn man Trumps Kleidungsstil mit dem anderer Politiker vergleicht - zum Beispiel mit dem von Barack Obama - dann sieht man doch einen frappierenden Unterschied: Obama bevorzugt schlanke Schnitte und matte Stoffe, er lässt seine Anzüge immer bügeln und sieht auch sonst sehr präsidial in ihnen aus.

Aber warum ist das überhaupt wichtig? Weil die Art, wie sich jemand kleidet, sehr viel über ihn aussagt. Bei Trump können wir aus der Art, wie er sich selbst präsentiert, mit einiger Gewissheit schließen, dass er nicht sehr detailorientiert ist.

Dieser Text erschien bei «Business Insider Deutschland» unter dem Titel «Darum sehen die Anzüge von Donald Trump so billig aus — obwohl sie mehrere tausend Dollar kosten».