Früher heizte Steve Ballmer als Firmenchef der Belegschaft von Microsoft ein. Vor einem Jahr kündigte er seinen Rücktritt aus dem operativen Geschäft beim Softwarekonzern an. Nun hat er eine neue Aufgabe gefunden: Er ist stolzer Besitzer des US-Basketball-Teams LA Clippers. Gestern stellte sich der 58-Jährige im Staples Center von Los Angeles standesgemäss vor – mit einer 13-minütigen Ansprache, wie sie nur Steve Ballmer halten kann.

Die Fans waren begeistert, die anwesenden Spielern trauten Augen und Ohren kaum. Ballmer kündigte nichts weniger als den Beginn einer neuen Ära des Teams an, animierte die anwesenden Fans zu Sprechchören an und gab ihnen seine E-Mail-Adresse – zu erreichen ist er unter sballmer@clippers.com.

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Steve Ballmer zahlte zwei Milliarden Dollar für die Clippers

Ballmer entschied die milliardenschwere Bieterschlacht um das Basketball-Team im Frühjahr für sich, seit einer Woche ist er offiziell Eigentümer. Hintergrund des Verkaufs war ein Skandal um den früheren Besitzer Donald Sterling: Der 80-Jährige hatte sich in einem privaten Gespräch rassistisch über Schwarze geäussert. Ein Mitschnitt des Gesprächs gelangte an die Öffentlichkeit. Daraufhin sperrte die US-Profiliga NBA Sterling auf Lebenszeit und belegte ihn mit einer Millionen-Geldstrafe.

Insgesamt zahlte Ballmer offenbar zwei Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Franken) für den Club – laut «L.A. Times» über vier Mal mehr, als jemals für eine Mannschaft in der US-Profiliga NBA ausgegeben wurde. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirtschaftlich sinnvoll ist», zitierte die Zeitung einen Sportökonomen. Allenfalls sei noch ein halb so hoher Preis zu rechtfertigen. Das Magazin «Forbes» hatte den Wert der Clippers, den Sterling 1981 für zwölf Millionen Dollar erwarb, zuletzt auf rund 550 Millionen beziffert.

«The hardcore Clippers, that's us»

Ballmer scheint das egal zu sein. Mit seiner Ansprache sorgte er für Furore. Ein kleiner Auszug (ab Minute neun): «We will be hardcore, hardcore. Hardcore. We're going to get better everyday. We're going to be tenacious. Something knocks us down and we're going to get back and keep coming and coming and coming and coming. Did you watch these guys? That was hardcore! Hardcore baby! Nothing get's in our way, boom!»