Geschlossen liefen die Absolventen der Eliteuniversität St. Gallen vom KKL in Luzern zum Hotel Schweizerhof. Ein Augenschmaus erwartete sie dort am 18. September zu später Stunde: Xenia Tchoumitcheva, blauäugig, Schmollmund, Ex-Vize-Miss-Schweiz, die mit lasziven Posen auf ihrer Facebook-Seite rund 1,4 Millionen Follower zählt.

Ab 23 Uhr befragte sie im Rahmen der HSG-Alumnikonferenz Josef Ackermann, Ex-Chef der Deutschen Bank. Er antwortete der Schönen jeweils, bevor die Frage zu Ende gestellt war. Das lag weniger an der Tessinerin mit russischen Wurzeln, die ordentlich deutsch spricht, sondern ist bei Ackermann so üblich.

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Die Buchung des Models war ein Erfolg

Die Buchung des Models war für die Veranstalter ein Erfolg. Auch weil sie mit ihren «Posts» auf Twitter und Facebook enorme Breitenwirkung erzielt. Ein Foto von ihr an der Konferenz hatte innert kürzester Zeit Tausende Likes. Tchoumitcheva sagt, es sei «an incredible experience» gewesen, Ackermann zu befragen. Zudem hielt sie an der Konferenz auch einen kurzen Vortrag. «Mein Onlinegeschäft erkläre ich häufig vor jungen Leuten in Banken und an Konferenzen», sagt sie dazu.

Als Hauptgeschäft nennt sie ihre Website ChicOverdose.com: «Über gesponserte Inhalte verdiene ich damit Geld.» Zu den Sponsoren gehören unter anderem der Optiker Visilab und die Zahnarztkette Swiss Smile: «The Swiss Smile products are insanely good. I am using their Gold toothpaste every day», steht etwa über einem Foto von ihr, wo sie weisse Zähne blitzen lässt. «Künftig sollen auf meinem Blog auch direkt Produkte gekauft werden können», erklärt sie.

Zwischen 20 000 und 30 000 Franken Honorar

An der HSG-Konferenz war Tchoumitcheva, die sich schon im Alter von 19 Jahren als Keynesianerin bezeichnete, die Einzige mit zwei Auftritten. Zwischen 20' 000 und 30'000 Franken Honorar erhielt sie dafür. Ein ordentliches Entgelt für eine 27-Jährige mit einem Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und einigen Praktika als Assistentin bei Banken wie J.P. Morgan Chase und Merrill Lynch.