BILANZ Homes: Herr Kuhn, was bedeutet Licht für Sie?

Daniel Kuhn: Sehr viel, als Lichtgestalter lebe ich ja davon! Licht faszinierte mich schon als Kind und dann während meiner Tätigkeit als Elektroinstallateur. Als ich davon hörte, dass die Fachhochschule in Winterthur ein Nachdiplomstudium in  Lichtgestaltung einführen würde, zögerte ich keinen Moment und meldete mich an. Das war vor 13 Jahren.

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Was macht ein Lichtgestalter?

Wir gestalten Räume, denn Räume werden erst durch Licht wahrnehmbar. Licht ist nicht gleich Licht, genauso wenig, wie ein Sofa einfach ein Sofa ist. Die Bedeutung von gutem Licht dringt langsam, aber sicher ins Bewusstsein. Noch treffe ich allerdings  häufig auf Leute, die sich Leuchten anschaffen, ohne sich zuvor zu fragen, welche Art von Licht ein Raum und seine Funktion benötigen. Die Aufgabe des Lichtplaners ist es, die Bedürfnisse und Vorstellungen der Auftraggeber zu erfassen und umzusetzen.

Was ist gutes, was schlechtes Licht?

Schlecht ist Licht, das blendet. Gut ist Licht, das man per se gar nicht wahrnimmt, weil es stimmig ist, die Aufgabe richtig erfüllt. Licht hat viel mit Technik zu tun.Um ein stimmiges Resultat zu erreichen, muss die Technik im Hintergrund perfekt funktionieren.

Woher kommt der Lichttrend?

Vom technischen Fortschritt und von den neuen Möglichkeiten. In den letzten 10, 15 Jahren hat sich im Bereich der Leuchtmittel sehr vieles getan und auch bei den Designern sehr viel ausgelöst. Stichwort LED.

Wie hat LED Ihre Arbeit verändert?

Diese Technologie stellt hohe Anforderungen an uns Lichtplaner und Lichtgestalter. Eine LED-Lampe ist nicht mehr einfach eine Glühbirne, die man reinschraubt – und fertig. LED ist ein elektronisches System: Wer seriös damit arbeitet, braucht Knowhow
und Partner, die bei der Herstellung dieser Systeme ebenfalls seriös arbeiten. Diese zu finden, ist schon eine Herausforderung,
der Markt ist ein Dschungel – auch weil bislang jegliche Qualitätsstandards fehlen.

Was kostet eine Lichtberatung?

So wenig, wie ich für gute Lichtgestaltung ein Patentrezept habe, so wenig kann ich Ihnen einen Preis nennen. Jeder Auftraggeber und jeder Auftrag sind einzigartig. Grundsätzlich kann ich aus Erfahrung sagen, dass häufig auch einfache Lösungen ein  optimales Resultat liefern. Auch beim Licht ist oft weniger mehr. Und: Gute Beleuchtung ist nicht zwangsläufig teuer.

 

Der 50-Jährige Daniel Kuhn ist Inhaber von Licht & Wohnen (www.lichtwohnen.ch) in Suhr AG.
Der eidgenössisch diplomierte Elektroinstallateur und Lichtgestalter FH ist zudem Mitglied des exklusiven Verbands Lightmakers (www.lightmakers.net), in dem sich führende Schweizer Lichtplaner und gestalter zusammengeschlossen haben.

 

Iris Kuhn Spogat
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