Anfang Oktober schien das Ende der Strumpffirma Fogal nahe. Das Unternehmen meldete Konkurs an, Verkaufsstellen wurden geräumt. Die Erben von Eberhard von Koerber, dem im Sommer verstorbenen Haupteigner und Verwaltungspräsidenten, wollten keine weiteren Geldlöcher stopfen. Und auch Dirigentenwitwe Eliette von Karajan, die nach Recherchen der «Bilanz» wohl Geldgeberin war, wollte offenbar nicht mehr investieren.

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Nun bekommt die Marke eine weitere Chance. Wie Fogal am Mittwoch mitteilte, hat Unternehmer Edouard Burrus zusammen mit einer Gruppe von Investoren das Traditionshaus übernommen. Die «Schweizer Ikone» und ihr «einzigartiges Erbe» sollen eine Zukunft bekommen. Die Investoren fassen eine Restrukturierung ins Auge und gründen dafür die Gesellschaft Fogal 2.0 SA.

Misserfolg mit Borsalino

Noch steht die Gruppe um Burrus mit Fogal ganz am Anfang. Am Ende ist dagegen die italienische Hutmarke Borsalino. Am Montag erklärte ein Gericht im italienischen Alessandria die Insolvenz. Gescheitert ist damit auch Edouard Burrus, der als Co-Chef des Investmentfonds Haeres Equita 2015 die Übernahme des schuldengeplagten Unternehmens in Angriff nahm.

Mit Fogal wagt sich der Genfer Edouard Burrus an ein weiteres Traditionshaus mit Schuldengeschichte. Eine lange Geschichte hat auch seine Familie. Der Burrus-Clan hat sein Vermögen ursprünglich mit Tabakprodukten gemacht. Von der «Bilan» wird die Familie heute auf 200 bis 300 Millionen Franken eingeschätzt. Ihr Geld verdienen sie inzwischen im Lebensmittelbereich und mit Versicherungen. Und im Fall von Edouard Burrus vielleicht bald mit Strümpfen.