Gross war die Aufregung, als die Berufung von Jens Alder (61) ins VR-Präsidium des Stahlherstellers Schmolz + Bickenbach (S+B) bekannt wurde. Schliesslich hat der ehemalige Swisscom-Chef bereits ein Doppelmandat als Verwaltungsratspräsident und operativer Chef des Energiekonzerns Alpiq – zwei Ämter, die vorher auf zwei Personen ( Alder als Präsident und Jasmin Staiblin als CEO) aufgeteilt waren. Und beide Konzerne schreiben Verlust, sind also Baustellen.

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«Alder hat uns zugesichert, genug Zeit für die Führung von S+B zu haben», heisst es aus dem Umfeld von Grossaktionär Viktor Vekselberg, der 27 Prozent der Aktien hält.

Der russische Oligarch, der immer noch mit US-Sanktionen belegt ist, wollte als Nachfolger von Edwin Eichler «einen unabhängigen Schweizer, der die Interessen der verschiedenen Grossaktionäre ausbalancieren kann», heisst es. Zweitgrösster Anteilseigner ist Amag-Besitzer Martin Haefner mit 17 Prozent, der auch Vizepräsident des Verwaltungsrates ist, die Gründerfamilien halten rund 10 Prozent.

Verdienst wie in alten Zeiten bei Swisscom

Vermittelt wurde Alder, gebürtiger Däne, durch Headhunter Bjørn Johansson, in dessen Nordic Executive Club sich fast die ganze skandinavische Führungselite der Schweiz trifft. Für sein Mandat bei S+B erhält Alder 569 000 Franken, gleich viel wie sein Vorgänger. Hinzu kommen 800 000 Franken für seine Doppelrolle als Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats bei Alpiq, die offiziell ein 80-Prozent-Pensum darstellt.

Damit ist er fast wieder auf der Höhe seiner besten Zeiten als Swisscom-Chef. Damals verdiente Alder 1,6 Millionen Franken.

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