Vor acht Jahren – treue Leser erinnern sich vielleicht – testete ich an dieser Stelle den ersten OLED-Fernseher. «In fünf Jahren wird nichts anderes mehr verkauft werden», war meine Prognose. Es kam anders. Lange Zeit waren die Geräte mit den selbstleuchtenden Dioden kaum bezahlbar. Dann zeigte sich, dass die blauen Pixel schneller alterten als die roten und grünen und die Panels deshalb nach wenigen Jahren an Leuchtkraft verloren. Wichtige Hersteller wie Samsung gaben die einstige Hoffnungstechnologie daher wieder auf. Jetzt aber hat man die technischen Probleme im Griff, und endlich sind auch die Preise massentauglich.

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Philips schickt nun mit dem 65OLED803 ein 65-Zoll-Gerät mit 4K-Auflösung ins Rennen. Noch gibt es ausser einigen Serien kaum Inhalte in 4K, aber der Philips macht einen hervorragenden Job, auch normale HD-Inhalte hochzuskalieren, ohne die so häufigen Artefakte.

Intensives Fernseherlebnis dank Ambilight-Beleuchtung

Auch sonst ist die Bildqualität phänomenal: hohe Schärfe, brillante Farben und dank HDR tolle Bilddynamik – was Besseres habe ich noch nicht gesehen. Hinzu kommt Ambilight, seit je Alleinstellungsmerkmal der Philips-Geräte: In der Panelrückseite eingebaute LEDs werfen hinter dem Gerät einen Lichtkranz an die Wand, dessen Farben jenen auf dem Schirm entsprechen. Das Fernseherlebnis wird so viel intensiver – allein das ist für mich ein Kaufgrund.

Der TV läuft auf der neuesten Android-Version, entsprechend gross ist die Auswahl an Apps für Streamingdienste oder Games. Cool: Der Fernseher kann auch per Sprachbefehl bedient werden und steuert alle Google-Home-fähigen Geräte.

Philips 65OLED803 Fernseher
Quelle: ZVG

Auch der Ton gefällt: 50 Watt und einen recht satten Bass pustet der Philips aus seinem dünnen und edel wirkenden Gehäuse. Wer noch mehr will, bekommt das Gerät auch in einer – optisch weniger filigranen – Version mit Lautsprecherleiste von B&W.

Nervige Kinderkrankheiten

Obwohl Philips seit 90 Jahren Fernseher baut, leidet der 65OLED803 noch an Kinderkrankheiten. Die Fernbedienungs-App ist instabil und hat üble Fehler. Noch viel schlimmer: Lädt man auf den einschlägigen Plattformen 4K-Filme herunter (in der Schweiz ist das ja zum Privatgebrauch legal, im Gegensatz zu so ziemlich dem Rest der Welt) und führt diese über Netzwerk oder USB dem Fernseher zu, fängt das Bild an zu stottern. Je grösser die Datei ist, desto ausgeprägter tritt das Problem auf – laut Hersteller ein Softwarefehler.

Fazit: Der 65OLED803 bietet ein fantastisches Bild, guten Sound und coole Features. Aber die Kinderkrankheiten führen zu einem Punkteabzug. Da muss Philips dringend nachbessern.

Philips 65OLED803
Info: www.philips.ch/c-m-so/fernseher 
Preis: 4499 Franken 

Bewertung: ★★★☆☆

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★ cool ★★★★★ wegweisend