Als vor über 15 Jahren auf dem Toyota-Testgelände am Fusse des Mount Fuji das Modell Prius, das erste Auto mit Hybridantrieb, vorgestellt wurde, runzelte so mancher Medienvertreter die Stirn. Ein Auto mit zwei Motoren? Dies in einer Zeit, in der die Umweltbewegung so richtig in Schwung kam und vor allem die Diskussion um den Verbrauch, aber nicht zuletzt auch um das Gewicht eines Autos heftige Kontroversen auszulösen vermochte. Die Kritiker bemängelten: Ein zweiter Motor – selbst wenn es sich nur um ein kleines Elektroaggregat mit den dazu notwendigen Batterien handelt – bedeutet mehr Gewicht und damit einen höheren Verbrauch. Deshalb stand damals die Autowelt dem neuen Antriebssystem, der Kombination eines Benzin- mit einem Elektromotor (klassischer Hybridantrieb), skeptisch gegenüber. Inzwischen sind fast zwei Jahrzehnte vergangen. Toyota ist in diesen Jahren nicht nur zum weltgrössten Automobilhersteller, sondern im Verbund mit der Schwestermarke Lexus auch zum weltgrössten Anbieter von umweltverträglichen Hybridfahrzeugen avanciert.

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Das neueste Modell, der Auris Hybrid, ist seit Anfang Jahr als Hatchback (Steilheck) erhältlich und seit Sommer auch als Touring Sports (Kombi) lieferbar. Beide Modelle helfen kräftig mit, den Hybridantrieb einem noch breiteren Publikum populär zu machen. Beide finden immer häufiger als Flottenautos Käufer. Aber auch die Zahl der Privatkunden wächst stetig.

Die europäischen Konkurrenten hingegen wagen sich in ihrer Mehrzahl, von einigen Ausnahmen abgesehen, immer noch nicht so richtig an den Hybridantrieb. Dafür versuchen sie jetzt, nicht zuletzt aus politischen Gründen, das Elektromobil zu pushen. Am ehesten versuchen noch Volvo und Peugeot mit Hybridantrieben dagegenzuhalten. Beide Europäer verwenden jedoch statt eines Benzinmotors ein Dieselaggregat. Volvo gibt für sein Modell V60 Hybrid einen Verbrauch von nur 2 Litern für 100 Kilometer an, vor allem auch, weil der Wagen bis zu 30 Kilometer rein elektrisch fahren kann.

Toyota wiederum hält am Hybrid mit Benzinmotor fest. Nach der Lancierung des Prius in den 1990er-Jahren rüsteten die Japaner ihre Luxuslimousinen der verschiedenen Baureihen von Lexus damit aus. Und dann das Sport Utility Vehicle (SUV) RH450. In dieser Grössenklasse, aber auch bei kompakteren Fahrzeugen sind Einsparungen im Stadtverkehr besonders eindrücklich. Manch einer mag sich fragen, warum im Stadtverkehr und nicht ausserorts die bessere Wirkung erzielt wird. Einer der Gründe: Im Stadtverkehr starten die neueren Fahrzeuge erst einmal rein elektrisch, bevor sich der Verbrennungsmotor zuschaltet. Zudem unterstützt das Elektroaggregat bei Geschwindigkeiten bis 60 Stundenkilometer das Haupttriebwerk besonders effektiv.

Die Verbrauchswerte des neuen Auris – egal ob Hatchback oder Touring Sports – helfen die Treibstoffausgaben in erstaunlichem Mass zu senken. Die Werksangaben versprechen 3,8 Liter für 100 Kilometer (Hatchback, Systemleistung 132 PS). Zwar lässt sich dieser auf dem Rollenprüfstand gemessene Wert im täglichen Fahrbetrieb kaum erreichen. Aber nach 100 Kilometern im Stadtverkehr liess sich beim Nachtanken lediglich ein Verbrauch von 4,5 Litern errechnen, was Konkurrenten ziemlich blass aussehen lässt. Die Kombiversion verbrennt nur unbedeutend mehr.

Zu den Verbesserungen des Hybridantriebs zählt, dass mit ihm rein elektrisch gefahren werden kann, wenn auch nur für kurze Strecken. Die reine Elektrofahrt in der Stadt, beispielsweise im Stop-and-go-Verkehr, ist einer der wichtigsten Faktoren, mit dem sich der Verbrauch erheblich senken lässt. Entsprechend niedrig ist der CO₂-Ausstoss mit 92 Gramm/Kilometer, was weit unter der EU-Richtlinie liegt.

Das Fazit: Der Auris Hatchback wie auch der Auris Touring Sports überzeugen sowohl, was Platzangebot, Verarbeitungsqualität, aber vor allem auch, was Verbrauch und Emissionen betrifft. In der Schweiz ist der Hatchback Hybrid ab 31 200 Franken und der Touring Sports Hybrid ab 32 600 Franken lieferbar.