Die Löhne der Manager geben dieser Tage wieder zu reden. Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen nimmt sich vergleichsweise bescheiden aus. In seinem ersten Jahr an der Spitze des grössten privaten Arbeitgeber im Land mit mehr als 75'000 Vollzeitstellen verdiente er 880’000 Franken – 65’000 Franken weniger als der langjährige Migros-Chef Herbert Bolliger in seinem letzten. Selbst vor fünf Jahren war Bolligers Salär mit 904’000 Franken bereits höher gewesen als jenes von Zumbrunnen.

Angesichts der wenig erfreulichen Zahlen scheint bei der Genossenschaft eine relativ zurückhaltende Lohnpolitik wohl angebracht. Denn trotz 1,4 Prozent höherem Umsatz, sank 2018 der Gewinn um 5,5 Prozent auf 475 Millionen Franken, wie die Migros am Dienstag publizierte. Andererseits dürfte Zumbrunnens Gehalt von Jahr zu Jahr leicht steigen, so war es jedenfalls bei Bolliger der Fall. Die Millionen-Marke hat aber auch er nie erreicht.

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Millionengehälter bei staatsnahen Betrieben

Anders ist das etwa bei den staatsnahen Betrieben. Spitzenreiter ist dort Swisscom-CEO Urs Schaeppi. 2017 verdiente der Chef von 20'000 Mitarbeiter rund 1,58 Millionen Franken. Auf ihn folgt SBB-Chef Andreas Meyer, der etwas mehr als eine Million Franken erhielt. Auch die ehemalige Post-Chefin Susanne Ruoff verdiente mehr als Zumbrunnen. So kam sie 2017 auf 970’425 Franken, wobei ein möglicher Bonus von 310’161 Franken wegen der Postautoaffäre noch nicht ausbezahlt wurde.

Wie viel die Chefs der Staatsbetriebe 2018 verdienten, wird der im Sommer erscheinende Kaderlohnbericht des Bundes zeigen.   

In ganz anderen Sphären bewegen sich hingegen die Manager der Grossbanken. Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam erhielt 2018 trotz gesunkenem Aktienkurs eine Lohnerhöhung von rund 30 Prozent und verdiente 12,7 Millionen Franken. Allerdings erreicht er noch nicht den Spitzenlohn von UBS-Chef Sergio Ermotti, der mit 14,1 Millionen Franken entlöhnt wurde.