- Motor: 3,8-Liter-Boxermotor mit Turbo
- Leistung: 500 PS / 368 kW
- Höchstgeschwindigkeit: 312 km/h
- Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden
- Richtpreis: ab 221 900 Franken
Coupé, Cabrio, Targa oder Turbo: Auch wenn für Laien alle 911er von Porsche aussehen wie eineiige Zwillinge, fächert kaum ein anderer Sportwagenhersteller seine Modellpalette feiner auf als die Stuttgarter ihre fahrende Legende, den 911. Und diese Legende ist in den vergangenen zwölf Monaten von A bis Z überarbeitet worden. Last but definitely not least auch der 911 Turbo. Der steht nun in seiner sechsten Generation bei den Porsche-Händlern. Sicher, optisch sind die Unterschiede zum Vorgänger wieder marginal und nur für Enthusiasten zu erkennen. Das macht aber nichts, denn auch heute noch gibt es beim 911er kein Wenn und Aber. Entweder findet man den schwäbischen Sportler faszinierend oder belanglos, dazwischen gibt es keine Nuancen.
Ganz anders die Technik: Im Heck des 911 Turbo hat sich erstmals nach 35 Turbo-Jahren ein völlig neuer Motor breitgemacht. An der Boxertechnik und den sechs Zylindern wird natürlich nicht gerüttelt, aber am Hubraum. Der beträgt nun 3,8 Liter. Und da das Benzin mit einer Direkteinspritzung verfüttert wird, leistet der Turbo in seiner neusten Version 500 PS und ein Drehmoment von 650 Newtonmetern. Ausserdem hat man die Selbstkasteiung in Sachen Topspeed bei Porsche aufgegeben, sodass sich der Sportler bis auf 312 Kilometer pro Stunde treiben lässt.
Beeindruckend. Was auf dem Papier so aufregend tönt, schafft der neuste Turbo mit links. Oder besser gesagt mit ein paar technischen Neuheiten: zum einen mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe PDK, zum andern mit der Launch Control. Sie garantiert die bestmögliche Beschleunigung. Dazu aktiviert man die Sport-Plus-Taste, stellt den linken Fuss auf die Bremse und drückt mit dem rechten das Gas durch. Bei 5000 Umdrehungen gehe man weg von der Bremse und staune, was passiert. Denn fast ohne Schlupf – dem Allradantrieb sei Dank – und vor allem ohne Motorengeheul werden die 1,7 Tonnen pure Sportlichkeit in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert. Das ist beeindruckend. Ebenso beeindruckend ist, dass der Turbo trotz deutlichen Steigerungen bis zu 20 Prozent weniger Benzin verbrennt als bisher. Die 11,4 bis 11,7 Liter entsprechen fast schon einem Diätprogramm. Und das bei einem Renner mit immenser Leistung, in dem sich der Fahrer hinter dem Steuer auf Anhieb wohlfühlt.
Fazit: Vor 35 Jahren versprachen die Porsche-PR-Strategen bei der Präsentation des ersten 911 Turbo «kultivierte Kraft» und «exklusive Sportlichkeit». Das war gelogen. Dafür haben sie diese Ziele mit dem neusten Wurf übertroffen. Bei weitem. www.porsche.com/911turbo