Westschweizer Katholiken müssen bis Ende April auf Youtube ausweichen, wenn sie eine Messe verfolgen wollen: Im Bistum Lausanne-Genf-Freiburg gibt es keine öffentlichen Messen mehr. So weit gehen andere Bistümer einstweilen nicht.In den katholischen Kirchen im Wallis, im Tessin und in Graubünden ist die Teilnehmerzahl an den Gottesdiensten aber auf 50 beschränkt, entsprechend den Vorgaben der Kantone.

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Im übrigen verweisen die schweizerischen Bistümer auf die 100-Personen-Obergrenze des Bundesrats.Mehrere Bischöfe haben die Gläubigen bereits ausdrücklich von der Sonntagspflicht dispensiert, da es ja nicht mehr möglich sei, allgemein zum Gottesdienst einzuladen. Die Dispens bleibt in Kraft, bis die staatlichen Stellen die Teilnahmebeschränkungen aufgehoben haben.

Einfluss auf Osterfeiern

Uneinheitlich ist das Bild auch in der Reformierten Kirche. Im Kanton Freiburg beispielsweise sind sämtliche Gottesdienste bis Ende April ausgesetzt worden. Anderswo wird der Entscheid den Kirchgemeinderäten und Pfarrpersonen überlassen.

Überall müssen die Verantwortlichen schwierige Entscheide fällen. So hat das Bistum Sitten alle für diesen Frühling vorgesehenen Firmungen um unbekannte Zeit verschoben. Die Erstkommunionsfeiern sollen in den Herbst verlegt werden.Die drastischen Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus werden sich auch auf die Osterfeierlichkeiten auswirken. Das zeigt eine Auflistung des Bistums Basels: «Es kommen keine Kirchenchöre und Orchester zum Einsatz, am Hohen Donnerstag wird auf die Fusswaschung verzichtet, am Karfreitag erfolgt die Kreuzverehrung durch eine Kniebeuge, das Kreuz wird nicht berührt.»

Beichten mit Folie

Beim Beichthören sei auf den gebührenden Abstand zu achten, rät das Bistum Basel. Der Churer Bischof geht noch einen Schritt weiter: «Die Beichte darf nur hinter einem Gitter, das mit einer Folie abgedichtet ist, gehört werden.»

Die Obergrenzen bei den Teilnehmenden gilt natürlich auch bei Beerdigungen. Seien bei einer Abdankung besonders viele Menschen zu erwarten, müsse man Rücksprache mit den Behörden nehmen, schreibt das Bistum Chur und bittet darum, dass sich die Trauernden gut in der Kirche verteilen.

Man könne zum Beispiel jeweils eine Bankreihe leer lassen.Solche Probleme gibt es in der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg nicht mehr. Dort werden alle Messen bis 30. April unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefeiert. «Es liegt in unserer Verantwortung, keine potenziell tödliche Ansteckung zu fördern», teilte die Diözese mit.

Meditation, Verzicht, App

Die tägliche Messe wird bis Ende April jeweils um 7 Uhr auf dem Youtube-Kanal des Bistums direkt übertragen. Die Diözese erinnerte weiter daran, dass die Gläubigen über die Texte des Evangeliums meditieren können. Dafür gebe es auch eine App fürs Handy.