Liebe Leserin, lieber Leser

Vier Jahre ist es nun her, dass die Swissair-Flieger am Boden blieben. Im Grounding endeten grosse Pläne, den Schweizer Nationalcarrier zu einem Schwergewicht in Europa aufzupumpen. Untätige Verwaltungsräte, die zudem von Luftfahrt wenig verstanden, liessen zu, dass die Konzernleitung Milliarden in Beteiligungen an fusskranken Airlines versenkte. Sabena existiert nicht mehr, LTU steht nach wie vor mit dem Rücken zur Wand, Air Littoral wurde von den Behörden geschlossen, AOM und Air Liberté sind Geschichte.

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Vorbei sind die Zeiten von SAirGroup, Swissair und Crossair. Nicht nur fatale Managementfehler, auch die Einbrüche am Luftfahrtmarkt trugen zur schwierigen Situation bei: Der 11. September, die Lungenkrankheit Sars und der Irak-Krieg lösten zeitweilige Flugangst aus. Die weltweite Konjunktur schwächelte, Firmen strichen ihre Reisebudgets zusammen, aggressive Billigflieger schnürten den etablierten Airlines zusätzlich die Luft ab.

Der Markt hat sich seitdem erholt – langfristig und grundsätzlich bleibt Luftfahrt eine Wachstumsbranche. Aber auch ein Geschäft, das hart ist wie kaum ein anderes. Hohe Treibstoffpreise hängen wie Bremsklötze an den Fahrwerken, und die Schweiz mit ihrem kleinen Heimmarkt bietet kaum genug Nachfrage, um ein Langstreckennetz in alle Teile der Welt rentabel zu betreiben. Low-Cost-Carrier, die mit wesentlich günstigeren Kostenstrukturen arbeiten können, weiten ihr Angebot immer mehr aus.

Deshalb betreibt die neue Swiss ein straffes Kostenmanagement. Den früheren Führungsanspruch hat Swiss aufgegeben. Sie stellt sich unter das Dach der Lufthansa und wird der Star Alliance beitreten. Ein Partner mit solideren Finanzen als die Deutschen dürfte kaum zu finden sein, und die Star Alliance ist das grösste Airline-Bündnis der Welt. Für die Kunden wird sich damit einiges ändern – vieles aber auch nicht. Denn die Swiss bleibt die Swiss. Allerdings bekommen die Schweizer über Lufthansa und Star Alliance Zugang zu einem grossen Netzwerk mit neuen Strecken und mehr Bonusmeilen.

Lesen Sie im Interview, wie Swiss-CEO Christoph Franz den Zusammenschluss mit Lufthansa begründet und wie es weitergehen soll. Erfahren Sie, wie ein Streckennetz entsteht, wie die Star Alliance arbeitet und warum Swiss welche Flugzeuge einsetzt. Und informieren Sie sich über die Zukunft des Ticketkaufens und die Anforderungen und Belohnungen im neuen Vielfliegerprogramm.

Viel Spass beim Lesen!

Dirk Ruschmann
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