Donald Trump ist erst wenige Wochen im Amt des US-Präsidenten – doch schon jetzt sind die Vereinigten Staaten von Amerika nicht mehr die, die es mal waren. Denn Trump hat einen Plan, der da lautet: «America first».

In Windeseile versucht er, seine Wahlversprechen umzusetzen. Der Einreisestopp, die Mauer an der mexikanischen Grenze, der Bau umstrittener Ölpipelines, Massnahmen zur Aufhebung von «Obamacare», der Ausstieg aus dem Freihandelspakt Nafta – Amerikas neuer Präsident verabschiedet Erlass um Erlass. Und stösst dabei auf Widerstand, denn der Unmut über Trumps Politik wächst.

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Beispiellos in der amerikanische Geschichte

Seine chaotische Regierungsführung, sein aggressiver Stil sind ohne Beispiel in der amerikanische Geschichte. Die kollektive Wut, die er entfacht hat, ist es ebenso. Die Widerstandsbewegung, die heranwächst, wird befeuert von der emsigen Härte, die Trump und sein innerster Zirkel an den Tag legen. In Washington, New York, Boston und vielen anderen Städten vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo demonstriert wird.

Selten hat ein neuer US-Präsident auch nach seinem Antritt die Öffentlichkeit so dominiert wie Donald Trump. Dennoch blickt SVP-Nationalrat Thomas Aeschi nachsichtig auf die ersten Wochen des US-Präsidenten. «Trump muss sich noch zurechtfinden», sagt Aeschi beim «Bilanz»-Business-Talk. Als Schulnote würde der SVP-Politiker Trump daher eine Vier oder Fünf geben.

Martin Naville, CEO der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer (AmCham), antwortet auf die Frage nach der Schulnote differenzierter.

Er unterscheidet bei seiner Bewertung zwischen dem «Was» und dem «Wie». «Das 'Was' sind die Prüfungen», so Naville beim «Bilanz»-Business-Talk. Da habe Trump zwar viel angekündigt und unterschrieben, doch effektiv bislang nur wenig geleistet. «Ich würde ihm eine Vier mit Fragezeichen geben.»

Anders sieht es beim Benehmen aus – dem «Wie». «Das 'Wie', das ist die Betragensnote, da würde ich ihm klar 'ungenügend' geben», sagt der AmCham-Chef.

Zurückhaltender äussert sich FDP-Nationalrätin Christa Markwalder: «Ich bin weder Lehrerin noch steht es uns als Schweizer zu, demokratisch gewählte Präsidenten andere Länder zu beurteilen.» Dennoch blicke sie mit Interesse über den Atlantik. «Donald Trump hat schon vieles von dem, was er angekündigt hat umgesetzt. Auch vieles, was man sich nicht gewünscht hat», so die FDP-Politikerin. «Die Unsicherheit, die die US-Wahl geschaffen hat, ist nicht gewichen, sondern hat nach meiner Sicht zugenommen.»

Deutlichere Worte findet Markwalder hingegen bezüglich Trumps Amtszeit: «Ich glaube nicht, dass er nochmal antreten wird», sagt sie beim «Bilanz»-Business-Talk. AmCham-CEO Naville weist dieses jedoch klar zurück. «Er will der beste Präsident werden, für das muss man acht Jahre sitzen», so Naville.

Der «Bilanz»-Business-Talk wird am Sonntag, 05. März 2017, 13.10 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt.

Wiederholungen:

  • Sonntag, 05. März 2017: 18:35, SRF Info
  • Montag, 06. März 2017: 08:10, 09:55, 11:30 Uhr, SRF Info
  • Samstag, 11. März 2017: 13:10 Uhr, SRF 1