Laut dem Nachrichtensender Al-Dschasira griffen die Koalitionsstreitkräfte Radaranlagen zweier Luftabwehrstellungen östlich von Benghasi an. Auch zwei Marinestützpunkte in der Hauptstadt Tripolis seien attackiert worden, hiess es. Immer wieder war in Tripolis starkes Luftabwehrfeuer der Regierungstruppen zu hören. Bilder des US-Senders CNN zeigten, wie Salven von Leuchtspurmunition den Himmel über der libyschen Hauptstadt erleuchteten.

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Eine Korrespondentin von Al-Dschasira berichtete von zwei starken Explosionen in Tripolis. Im Hafen seien anschliessend zwei heftige Feuer ausgebrochen, ein Teil des Hafens habe in Flammen gestanden. Offensichtlich seien Marinestützpunkte Ziel der Angriffe gewesen. Unter Berufung auf Angaben der libyschen Führung berichtete Al-Dschasira weiter, auch die Flughäfen in Gaddafis Geburtsort Sirte und in Sebha seien angegriffen worden. Dabei seien auch Zivilisten getötet worden.

Der Uno-Sicherheitsrat lehnte unterdessen einen Antrag Libyens auf eine Dringlichkeitssitzung wegen der Angriffe auf Gaddafis Truppen ab. Das mächtigste Gremium der Uno wird sich nun erst am Donnerstag mit der Situation im Land befassen. Der libysche Aussenminister Mussa Kussa hatte den internationalen Truppen in einem Schreiben "militärische Aggression" vorgeworfen. Frankreich und die USA würden zivile Ziele bombardieren, der Einsatz müsse daher sofort beendet werden.

In Grossbritannien, das sich an der Militäraktion beteiligt, hiess das Parlament den Einsatz britischer Truppen nachträglich gut. Am Montagabend stimmten 557 Abgeordnete dafür, 13 votierten dagegen. Der britische Premier David Cameron hatte zuvor betont, dass Libyen nicht der Irak sei - nicht zuletzt, um Befürchtungen zu zerstreuen, wonach Grossbritannien in einen weiteren langwierigen bewaffneten Konflikt gezogen werden könnte.

Sowohl der Premier als auch der britische Aussenminister William Hague betonten, dass die militärische Intervention durch internationales Recht gedeckt sei und den nationalen Interessen Grossbritanniens nicht widerspräche.

(tno/sda)