Jezler, Schaffhausen

Der Inbegriff für Silberbesteck aus der Eidgenossenschaft ist die Marke Jezler. Die Ostschweizer Manufaktur profitiert vom heutigen Luxusboom. «Das Interesse an Silberbesteck und -accessoires ist wieder da», sagt Mehrheitseigentümer Hermann Hasen. «Unsere Strategie ist modernes Design für einen zeitgemässen Lifestyle.»

Wasserkaraffen, Champagnerkelche oder Sushi-Schalen: Mit den Kollektionen LUU 2005 und Lima 2006 hat die Manufaktur auch innovative Produkte auf den Markt gebracht und im hochwertigen Tafelsilbersegment für sich eine Nische aufgetan. Mit diesen Linien grenzt sich Jezler von den Konkurrenten ab und geht einen eigenständigen Weg. Grosse Schalen und der gegenwärtigen Tischkultur mit ihren grossen Tellern angepasstes Besteck folgen als Nächstes.

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Gegründet wurde die Manufaktur im Jahr 1822. Sie hat in ihrer ganzen Geschichte und bis zum heutigen Tage nichts anderes als 925er-Sterlingsilber verarbeitet. Auch die Schrauben und Scharniere sind ausschliesslich aus Silber. Alles ist in Handarbeit und in der Schweiz hergestellt. Um das Jahr 2000 stand das traditionsreiche Unternehmen fast vor dem Aus. 2002 verkauften die Brüder Adrian und Roland Meister den grössten Anteil der Manufaktur an Hermann Hasen. Das ehemalige Migros-Geschäftsleitungsmitglied wurde Mehrheitseigentümer.

Heute schreibt das Unternehmen aus Schaffhausen wieder schwarze Zahlen, die Zahl der Mitarbeiter konnte bei 20 stabilisiert werden. Die Fifa in Zürich ist mit Jezler-Silber ausgestattet, das IOC verschenkt Jezler-Produkte an ihre Sponsoren, und sämtliche Schweizer Botschaften sind mit dem Schaffhauser Handwerk bestückt. Selbstverständlich basiert auch hier der Erfolg auf einer jahrzehntelangen Garantie und Nachkaufsicherheit.

De Vecchi, Mailand

Bei der norditalienischen Silbermanufaktur De Vecchi steht die Auseinandersetzung mit Architektur und Design seit Beginn des Unternehmens im Jahr 1935 im Mittelpunkt. Gegenwärtig präsentieren Matteo und Giacomo De Vecchi eine Kollektion in Zusammenarbeit mit verschiedenen Möbeldesign-Stars wie den Franzosen Erwan und Ronan Bouroullec und Jean-Marie Massaud, der Spanierin Patricia Urquiola, dem Engländer Tom Dixon oder dem Deutschen Konstantin Grcic. Eine Avantgarde-Kollektion, die im Bereich Silberaccessoires einzigartig ist.

Den Grundstein für die künstlerische Auseinandersetzung mit Silber legte Grossvater Piero De Vecchi. Er arbeitete von den vierziger bis in die sechziger Jahre mit weltberühmten Architekten wie Gio Ponti oder Luigi Caccia Dominioni zusammen. Im Jahr 1947 erhielt Piero De Vecchi ein Ehrendiplom für eine von ihm gestaltete Thermoskanne, die anschliessend auch vom Museum of Modern Art in New York erworben wurde.

Sohn Gabriele De Vecchi führt diese innovative Tradition bis heute weiter und macht auch als Architekt und Künstler Furore. Im Laufe seiner Karriere kreierte er Kunst und Alltagsgegenstände, die von führenden Museen und Ausstellungen erworben oder ausgestellt wurden. Das Guggenheim Museum in New York, das Musée des Arts Décoratifs in Paris und die Galleria Nazionale d’Arte Moderna in Rom widmeten dem Italiener Ausstellungen oder führen Objekte in ihren Sammlungen. Gabriele De Vecchi arbeitet mit Künstlern wie Enzo Mari oder Sergio Asti zusammen.