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Andrea Pfeifer
Quelle: Sébastien Agnetti / 13 Photo

PersonAndrea Pfeifer

Die Frau hat sich viel vorgenommen: Bis 2020 will Andrea Pfeifer mit dem von ihr mitbegründeten Start-up AC Immune eine Therapie gegen Alzheimer entwickeln. An diesem Vorhaben sind bisher selbst die Topadressen der Pharmabranche gescheitert. Zuletzt floppte der Wirkstoff Solanezumab des US-Riesen Eli Lilly: Das Medikament zielt darauf ab, die Bildung von Ablagerungen im Hirn zu verhindern. Der von AC Immune entwickelte Wirkstoff Crenezumab verfolgt zwar denselben Ansatz, er wirke aber auf andere Weise, betont das Unternehmen. Daher ist die habilitierte Medizinerin Pfeifer, die auch noch an der EPFL in Lausanne lehrt, weiterhin davon überzeugt, dass ihrem Start-up mit 55 Mitarbeitern der Durchbruch gelingen wird. Ein gutes Händchen hatte sie beim Timing des Börsengangs: Bevor Eli Lilly die Märkte schockte, brachte sie im September AC Immune mit Erfolg an die US-Börse Nasdaq und konnte knapp 57 Millionen Franken aufnehmen.

Die Wissenschaftlerin kann prominente Mitstreiter vorweisen: Bei früheren Finanzierungsrunden sind SAP-Gründer Dietmar Hopp und der Schweizer Medtech-Pionier Rudolf Maag bei AC Immune eingestiegen. Pfeifer hat für das Start-up berufliche Sicherheit gegen das unternehmerische Risiko eingetauscht: An der Uni Würzburg hatte sie ihren Doktor in Onkologie gemacht und viele Jahre im National Institute of Health in den USA in der Krebsforschung gearbeitet. 1989 heuerte sie bei Nestlé an und wurde Chefin des Nestlé Research Centers. Dort entwickelte sie unter anderem das erste Functional-Food-Joghurt LC1 mit. Bei Nestlé unterstanden ihr 600 Mitarbeiter und ungleich grössere Budgets. Die Kontakte zu ihrem alten Arbeitgeber sind indes nicht abgebrochen: Gemeinsam mit Nestlé arbeitet AC Immune an einem Diagnosetest, um Alzheimer früher zu erkennen.