Der Pharma-Gigant schlägt sie alle. CEO Severin Schwan verdiente mit 15,1 Millionen Franken so viel wie kein anderer Schweizer Konzernchef im letzten Jahr. Auch im Verwaltungsrat ist der Basler Konzern Spitze. Präsident Christoph Franz steckte 6,42 Millionen ein. Er schlägt damit UBS-Präsident Axel Weber (6,4 Millionen) hauchdünn.

Wie eine Auswertung der VR-Löhne zeigt, die BILANZ mit dem Aktionärsberater Inrate vornahm, sind die Top-Präsidentenlöhne im Vergleich zu jenen der CEOs leicht zurückgegangen. Die zehn Bestbezahlten verdienten 2018 zusammen 47,25 Millionen. 2017 waren es 52,89 Millionen. Die Präsidentengehälter sind weniger an Ziele gebunden als jene der Konzernchefs, was die kleineren Schwankungen erklärt. Im globalen Vergleich sind die Schweizer VRP-Löhne weiter ungeschlagen.

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Ernst Tanner hat seinen Lohn aufgepimpt

Dass die Top-10-Vergütungen leicht schrumpften, liegt auch an Schoggikönig Ernst Tanner (Lindt & Sprüngli). 2017 gönnte er sich noch einen Doppellohn von 6,49 Millionen, weil sich seine Kündigungsfrist als CEO ins nächste Jahr hineinzog und sein «Einsatz im Zusammenhang mit der Übergabe der operativen Tätigkeit» laut Geschäftsbericht so gross war. Obwohl er für das Jahr 2018 «nur» noch 4,02 Millionen bezog, stieg faktisch sein VRP-Lohn von 2,3 auf 4 Millionen an.

Interessant sind die Löhne auch im Vergleich mit dem Arbeitspensum. Auf Anfrage gaben acht von zehn Konzernen an, dass ihre Chairmen zu 100 Prozent angestellt seien. Dufry behält das Pensum seines VRP für sich, und Swatch-Präsidentin Nayla Hayek lässt ausrichten: «Ich zähle meine Stunden nie.»

«Vollzeit-Mandat»und Nebenämter

Bislang war das Pensum kaum ein Thema. Doch inzwischen besetzen die Präsidenten zunehmend Nebenämter. Hier kommt wieder Lindt-Tanner ins Spiel, der bei Swatch Vizepräsident ist und unter anderem bei der Brauerei Krombacher im Aufsichtsrat sitzt.

Christoph Franz, der bei Roche ein «Vollzeit-Mandat» ausübt, schafft es gleichzeitig, bei Zurich Insurance das Vizepräsidium und bei Stadler Rail einen VR-Posten zu besetzen. Und Vontobel-Präsident Herbert Scheidt amtet nebenher noch als Präsident der Bankiervereinigung. Inoffiziell gilt dieser Lobby-Job mindestens als 50-Prozent-Mandat.

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