Mit seinem Buch «Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert» schrieb der Genfer Autor Joël Dicker einen weltweiten Bestseller. Der Erfolg blieb in Hollywood nicht unbemerkt: Viele bekannte Regisseure wollten den Roman verfilmen – darunter auch Steven Spielberg. Doch Spielberg erhielt eine Absage, wie Dicker dem Westschweizer Fernsehen TSR in einem Interview sagte.

Die Begründung wirkt überraschend: Spielberg hielt es nicht für nötig, für ein Mittagessen nach Paris zu reisen. Die Einladung an die Seine kam von Dickers französischen Verleger, er wollte mit Spielberg eine mögliche Zusammenarbeit besprechen. Der «sehr beschäftigte» US-Starregisseur lehnte ab – und erhielt prompt eine Absage aus Paris. «Wenn er nicht kommt, hat er kein Interesse», habe sein Verleger ausgerufen, erklärte Dicker im Interview.

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«Kein Film ist besser als ein schlechter Film»

Dicker reagierte gefasst auf die harsche Reaktion seines Verlegers – obwohl er sich zuvor «wie ein Kind» gefreut habe, als er von der Anfrage Spielberg erfahren hatte. «Die letzten Filme Spielbergs waren nicht sehr gut. Das ist die Meinung meines Verlegers, und das sehe ich aus so», erklärte der Autor. Für ihn sei «kein Film besser als ein schlechter Film».

Dickers Bestseller wird dennoch verfilmt – allerdings nicht für die Grossleinwand. Der französische Sender TV1 bringt das Buch als sechsteilige Serie ins Fernsehen. Hinter der Kamera steht zwar nicht ein weltberühmter Regisseur wie Spielberg. Doch auch Jean-Jacques Annaud, der den Auftrag bekommen hat, geniesst einen guten Ruf in der Branche. Der Franzose verfilmte beispielsweise «Der Name der Rose» von Umberto Eco, der Film war ein weltweiter Kassenschlager. Und auch vor der Kamera ist ein bekannter Schauspieler am Werk. TV1 hat den Hollywood-Star Jack Dempsey für die Hauptrolle engagiert.