Familie Latsis, GE

9–10 Milliarden

Exklusive Clubs gibt es reichlich auf der Welt. Der Reeder und Bankier Spiro Latsis aus Genf hat mit PrivatSea den wohl hochkarätigsten Verein vom Stapel gelassen. Die Zahl der Mitglieder beschränkt der Wahlschweizer auf 100. PrivatSea-Members können Yachten aus der Latsis-Flotte buchen – vom Flaggschiff «Alexander» bis hin zu kleineren Superyachten. Und selbstverständlich geniessen sie Priorität, wenn sie einen Jet der Latsis-Luftflotte PrivatAir chartern wollen.

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Auch an Land bietet PrivatSea nur das Feinste vom Feinen: Villen am Mittelmeer oder in der Karibik, auf Wunsch mit einem Sternekoch am Herd. Fürs Galadiner mit Formel-1-Autorennfahrern in Monaco offeriert der Edelclub ebenso Platzkarten wie für Golf-Highlights der Profis. Ehrenmitgliedschaften im Monte Carlo Country Club oder im Yacht Club of Greece sind obligatorisch bei PrivatSea.

Eine weitere Dienstleistung für die betuchte Klientel dürfte den tatsächlichen Geschäftszweck der Clubgründung offenbaren. Latsis empfiehlt seinen handverlesenen Freunden die Dienste seiner Bank EFG. Im knallharten Wettbewerb um die profitable Vermögensverwaltung der Superreichen könnte das für EFG ein hübscher Trumpf sein.

Franck Muller und Vartan Sirmakes, GE

300–400 Millionen

Wohl dem Unternehmer, der solch kaufkräftige Fans hat. Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi jedenfalls sorgt offenkundig für Umsatz bei der Genfer Uhrenmanufaktur Franck Muller Watchland. Der Paradiesvogel unter Europas Regierungschefs und erfolgreiche Medienmilliardär aus Mailand steckt Staatsbesuchern gern Muller-Zeitmesser zu. Die wertvollen Gaben, durchwegs für fünfstellige Beträge erworben, erlangten Publizität, weil Britanniens Premierminister Tony Blair solche Geschenke öffentlich deklarieren muss. Und auch das Weisse Haus in Washington bestätigt ein derartiges Geschenk: US-Präsident George W. Bush erhielt von Berlusconi ebenfalls einen Franck-Muller-Chronografen.

Ulrich Rotermund, LU

300–400 Millionen

Die Trennung von seinem langjährigen Partner (und Steuerberater) Richard Orthmann begann sich schon vor längerem abzuzeichnen. Ulrich Rotermund, Sohn und Erbe der deutschen Erotikkönigin Beate Uhse mit Wahlwohnsitz am Vierwaldstättersee, löste Orthmann bereits im vergangenen Sommer als Aufsichtsratschef der börsenkotierten Uhse AG ab. Eine Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht dokumentiert nun den endgültigen Schnitt. Hatten Rotermund und sein Ex-Partner ihre Wertpapiere des Erotikkonzerns einst unter Orthmanns Dach in Steinach SG gepoolt, kontrolliert der Uhse-Spross nun 29,3 Prozent direkt über seine Rotermund Holding. Orthmanns Anteil in Höhe von 10,9 Prozent wird künftig in Liechtenstein gebunkert.

Anton Wolfgang von Faber-Castell, ZH

400–500 Millionen

Früh übt sich: Der so genannte Bleistift-Graf Anton Wolfgang von Faber-Castell animierte seine neunjährigen Zwillingstöchter Sarah und Victoria, für einen guten Zweck zu malen. Farbstifte hält der fürsorgliche Vater bekanntlich in Fülle bereit. Neben den gräflichen Twins übten sich etliche Prominente wie der Modeschöpfer Wolfgang Joop oder Deutschlands bekanntester Nachrichtenmoderator, Ulrich Wickert, als Freizeitmaler. Die so gesammelten Kunstwerke für die Aktion «Unsere Kinder – unsere Zukunft» liess die Mentor Foundation unter der Schirmherrschaft von Schwedens Königin Silvia sodann im elektronischen Auktionshaus Ebay versteigern. Ergebnis: mehr als 30 000 Franken, die nun gemäss Stiftungszweck für eine gesunde und ungestörte Entwicklung von Kindern eingesetzt werden. Die Bilder der Faber-Castell-Gräfinnen Sarah und Victoria kamen übrigens für knapp 500 Euro unter den Hammer.

Familie August von Finck, TG

5–6 Milliarden

Als sich August von Finck im vergangenen Herbst über seine Custodia Holding ein 5,19-prozentiges Aktienpäckchen von Hochtief, Deutschlands grösstem Baukonzern, griff, hielten Börsianer das für ein temporäres Finanzinvestment des scheuen Barons vom Schloss Weinfelden. Sie hatten vergessen, dass der bald 76-jährige Patriarch und Vater von vier Kindern bis 1986 schon einmal eine Sperrminorität dieser Gesellschaft mit Sitz in Essen unter Kontrolle hatte. Und exakt auf diese Beteiligungshöhe, nämlich auf 25,08 Prozent, hat von Fincks Custodia ihre Teilhabe nun wieder aufgestockt.