Michel Lacoste, GE

100–200 Millionen

Die zuletzt wieder stark steigenden Einnahmen der Textilgruppe hat Michel Lacoste für den Hemdenclan seit vielen Jahren am Genfersee gebunkert. Der dritte Sohn der Tennislegende René («Le Crocodile») Lacoste kontrolliert aus der Schweiz die Finanzen der Familienfirma La Chemise Lacoste. Seit nun der zwölf Jahre ältere Bruder Bernard Lacoste aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten muss, amtet der 62-Jährige auch sichtbar als Patron. Seit wenigen Tagen pendelt der Vater von sieben Kindern häufiger nach Paris, um dort als Präsident und CEO der Lacoste S.A. noch sichtbarer die Fäden zu ziehen.

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Heidi Horten, TI

3–4 Milliarden

Auf Schloss Ferlach im österreichischen Kärnten locken Jagdtrophäen aus dem Fundus von Heidi Horten Horden von Besuchern an. Für die Ausstellung «Mythos Jagd – Sammlung Horten» überliess die Witwe des früheren deutschen Kaufhausmilliardärs Helmut Horten dem Ferlacher Büchsenmacher- und Jagdmuseum als Leihgabe etliche Beutestücke aus dem Nachlass ihres verstorbenen Grosswaidmannes: ausgestopfte Wisente, Impalas oder Elche. Die Sonderausstellung zeigt jedenfalls angeblich «einen kleinen Ausschnitt des Lebensstils eines grossen Jägers».

Ulrich Rotermund, LU

300–400 Millionen

Was in der Amtszeit von Ex-US-Präsident Bill Clinton noch geduldet war, wird in der zweiten Amtszeit George W. Bushs zunehmend verhütet: Werbung für das Sexbusiness. Die Annoncenspalten aller führenden US-Gazetten erweisen sich jedenfalls mehr und mehr als Sperrgebiet für Anbieter erotischer Utensilien. Europas führender Erotikkonzern, die Beate Uhse AG, kann deshalb kaum noch amerikanische Anwender für ihr umfangreiches Hilfsmittelarsenal ködern. Der Wahlschweizer Uhse-Erbe und -Grossaktionär Ulrich Rotermund liess erst einmal zum totalen Rückzug aus dem US-Versandhandel blasen. Am Vierwaldstättersee denkt der Uhse-Aufsichtsratsvorsitzende nun krampfhaft darüber nach, wie der eigentlich lukrative Markt doch noch geknackt werden kann.

Erwin Conradi, ZG

100–200 Millionen

Still ist es um Erwin Conradi geworden, jahrzehntelang einen der schillerndsten Manager in Europas Detailhandel. Der frühere Topmanager der Metro Holding mit Sitz in Baar ZG und Intimus von Konzerngründer Otto Beisheim hat sich rar gemacht, nachdem sein Ziehvater ihn quasi über Nacht aus allen Ämtern verabschiedet hatte. Bald kann, wer zuvor 2400 Franken Teilnahmegebühr zahlt, mal wieder dem grossen Kommunikator lauschen. Am 19. Engelberger Symposium wird der 70-Jährige am 24. November im grossen Festsaal des dortigen Benediktinerstifts dozieren. Das Thema: «Immer schneller, immer weiter, immer höher – was bewegt diese Welt?»

Robert Heuberger, ZH

200–300 Millionen

Hoffnungsvolle Nachwuchsentrepreneurs müssen sich jetzt sputen: Nur noch bis zum 22. Oktober können sie sich um eine von drei jeweils mit 100 000 Franken dotierten Anschubfinanzierungen aus der Schatulle des Winterthurer Baumeisters Robert Heuberger bewerben. Der 83-jährige Immobilienpatriarch und Gründer der Siska Heuberger Holding will mit der generösen Geldgabe sowohl regionale Jungunternehmer oder Erfinder anspornen als auch seine Heimatregion fördern. Drei Viertel der Preisgeldsumme nämlich müssen die Empfänger im Raum Winterthur reinvestieren, das heisst Produkte oder Dienstleistungen von anderen Start-ups rund um Winterthur beziehen. Die präzisen Bewerberbedingungen präsentiert der grosszügige Robert Heuberger im Internet unter der Adresse www.jungunternehmer-preis.ch.

Familie Liebherr, FR

2–3 Milliarden

Ferrari, Maybach oder Rolls-Royce? Weder noch: Das teuerste Fahrzeug mit vier Rädern rollt unter der Marke Liebherr über (unbefestigte) Strassen im Kupfer-, Eisenerz- oder Kohle-Tagebau. Trotz einem Stückpreis von 3,5 Millionen Dollar entwickelt sich der so genannte Liebherr T 282 B zum Verkaufsschlager der Familienfirma. Lieferzeit: ein Jahr. Nicht nur beim Preis liefert der 14 Meter lange und 9 Meter breite Lastwagen Superlative. Der 20-Zylinder-Dieselmotor mit 3650 PS und 90 Liter Hubraum verbrennt im 24-Stunden-Einsatz 5000 Liter Treibstoff. Mit elf Kilometern pro Stunde schafft der Truck 1000 Meter mehr in 60 Minuten als die Schwerstlaster der Wettbewerber, karrt dabei mit 720 Tonnen pro Fuhre 20 Tonnen mehr als die Muldenkipper der Konkurrenten. Diese minimal wirkenden Vorteile addieren sich im Jahresverlauf zu gigantischen Massen: Ein Stundenkilometer mehr Tempo auf dem Weg etwa aus einer Kupfermine ins 800 Meter höher gelegene Verarbeitungswerk und dabei 20 zusätzliche Tonnen Ladung pro Tour ergeben im Jahr zusätzliche 262 800 Tonnen Anlieferung.