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Thomas Jordan, president of the Swiss National Bank (SNB), poses for a photograph after a Bloomberg Television interview following  the bank's rate announcement news conference in Bern, Switzerland, on Thursday, June 13, 2019. The Swiss National Bank stuck with ultra-loose monetary policy and a pledge to battle currency strength amid a deteriorating backdrop that’s tying its hands. Photographer: Stefan Wermuth/Bloomberg
Quelle: Bloomberg

PersonThomas Jordan

Ihn scheint nichts aus der Ruhe zu bringen. Für einen Moment jedoch bangte man um den wohl mächtigsten Mann der Schweizer Wirtschaft. Es war Ende August, als die Schweizerische Nationalbank (SNB) mitteilte, dass sich ihr Präsident Thomas Jordan am Wochenende einem medizinischen Eingriff habe unterziehen lassen müssen. Das Amt übernahmen derweil Vizepräsident Fritz Zurbrügg und Direktoriumsmitglied Andréa Maechler. Doch wie steht es tatsächlich um Jordan, der seit 2012 an der SNB-Spitze ist?, fragten sich alle Aussenstehenden.

Zumal rasch bekannt wurde, dass es sich um eine Herzoperation handelte. Drei Wochen später beschwichtigte Zurbrügg in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger», dass es Jordan gut gehe, er sich aber genügend Zeit für die Erholung nehmen wolle. Auch nahm er Spekulationen Wind aus den Segeln und versicherte, dass der Präsident sein Amt wiederaufnehmen werde.Kaum hatte Jordan Ende September das Ruder wieder in die Hand genommen – pünktlich zum Zinsentscheid –, vermeldete die SNB, dass nun Vizepräsident Zurbrügg einen seit längerer Zeit geplanten kardiologischen Eingriff vornehmen lassen müsse. Und er nach einer mehrwöchigen Erholungsphase sein Amt als Vize wiederaufnehmen werde.

Für Aufsehen hatte Zurbrügg kurz davor gesorgt, indem er ungewöhnlich vehement vor dem überhitzten Immobilienmarkt warnte.Thomas Jordan ist inzwischen längst wieder «voll aktiv», wie er zu «Blick» sagte. Er habe sich mittlerweile gut erholt und könne seine Aufgaben und Verpflichtungen wieder voll wahrnehmen: «Ich habe selbstverständlich während dieser Zeit das eine oder andere in der Geldpolitik auch mitverfolgt.» Insgesamt hat Jordan die Schweiz gut durch die Corona-Krise navigiert. Der wirtschaftliche Einbruch verlief vergleichsweise glimpflich, die Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich weiter, und die Inflation hält sich im Vergleich zu anderen Währungsräumen in Grenzen.

Negativzinsen, eine aufgeblähte Bilanz – die vor Corona wachsende Kritikerschar scheint inzwischen verstummt. Und der in Biel aufgewachsene Jordan sitzt fester in seinem Sessel als je zuvor. Bis im Juni 2027 darf er in seinem Amt bleiben. Mit 64 Jahren wäre er dann fast im Pensionsalter.

(Stand: Dezember 2021)

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