Am Vorabend des G20-Treffens, wo David Cameron auf Vladimir Putin treffen wird, hat der britische Premierminister Russland offenbar schon wieder mit Nazi-Deutschland verglichen. Cameron weilt derzeit in Australien für den Gipfel der Staatsoberhäupter an diesem Wochenende. An einer Pressekonferenz mit dem australischen Premier Tony Abbott sagte er, dass die russische Machtpolitik inakzeptabel sei. «Wir müssen uns im Klaren darüber sein, womit wir es hier zu tun haben», sagte Cameron in Bezug auf Putins Politik in der Ukraine-Krise.
«Ein grosser Staat plagt einen kleinen Staat in Europa.» Und Cameron fügte dann an: «Die Vergangenheit lehrt uns, was die Folgen daraus sind, und wir sollten die Lehre ziehen, so etwas nicht wieder geschehen zu lassen», so der britische Premier.
Auch die Nato kritisiert Russland
Es ist nicht das erste Mal, dass Cameron die Nazi-Keule schwingt und auf den zweiten Weltkrieg anspielt. Wie italienische Zeitungen berichteten, soll der britische Premierminister bereits im September die Politik Russlands mit jener Nazi-Deutschlands von 1938 verglichen haben.
Das Verhältnis westlicher Führungskräfte zu Putin scheint sich merklich abzukühlen. In einem Interview mit der «Bild»-Zeitung poltert auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg gegen Russland. Putin habe das Aufflammen des Konflikts «auf jeden Fall befördert» und «klar die Vereinbarungen zur Waffenruhe gebrochen» sowie «erneut die Integrität der Ukraine verletzt», sagte der Norweger.
Kein neuer Kalter Krieg
Die Nato habe in den vergangenen Tagen beobachtet, dass Russland erneut Waffen, Ausrüstung, Artillerie, Panzer und Raketen über die Grenze in die Ukraine gebracht habe. Putin gefährde zudem den zivilen Luftverkehr, denn seine Kampfjets flögen ohne Transpondercodes und kommunizierten nicht mit der Flugsicherung. «Nato-Flugzeuge haben in diesem Jahr schon mehr als 100 Mal russische Flieger abgefangen - mehr als drei Mal so viel wie 2013.»
Man befinde sich zwar nicht am Rande eines neuen Kalten Kriegs, sagte Stoltenberg. «Aber wir sind auch nicht mehr im Zustand vertrauensvoller Kooperation mit Russland, den wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben.» Russland untergrabe «die wertebasierte Sicherheitsarchitektur in Europa».
(mit Material der SDA)